Mehrere Autos in Stau in Rückansicht, Lichtflares im Bild
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Fahrschulen und Allgemeiner Verkehr, Fachvertretung

Mehr Sicherheit für Senioren im Straßenverkehr

Feedbackfahrten, Selbsteinschätzung, persönliche Fitness 

Lesedauer: 2 Minuten

12.03.2024

Feedbackfahrten für Senioren ab 75 Jahren

Der Vorschlag der EU-Kommission zur neuen EU-Führerschein-Richtlinie vom 1. März 2023 sieht im Zusammenhang mit der 15jährigen Erneuerung des Führerscheins erstmals vor, dass nach 15 Jahren jeder Führerscheinwerber eine Selbsteinschätzung zur persönlichen Fitness (körperliche und geistige Fahrtauglichkeit) vornehmen muss (18-33-48-63-78).

Sollte diese Selbsteinschätzung ergeben, dass möglicherweise eine Fahruntauglichkeit vorliegt, erst dann ist eine ärztliche Untersuchung vorgesehen. In Österreich sind derzeit eine Selbsteinschätzung und eine ärztliche Untersuchung nur einmalig beim Ersterwerb des Führerscheins (mit 18 Jahren) vorgesehen. Bei den 15jährigen Verlängerungen bis ins hohe Alter müssen den Führerscheinbehörden keine Angaben zur Gesundheit geliefert werden.

Die EU-Kommission schlägt weiters vor, die 15-Jahresfrist für die Verlängerung von Führerscheinen ab 70 Jahren auf fünf Jahre zu verringern. Insbesondere Seniorenverbände fürchten daher, dass diese Selbsteinschätzung (zu 13 Themen: Sehkraft, Hören, Herz-Kreislauf, Diabetes Mellitus, Schlafapnoe, Epilepsie, Geistiges, Alkohol, Medikamente Nieren, Implantate) sehr oft oder automatisch zu ärztlichen Untersuchungen führt und damit der behördliche Entzug der Lenkberechtigung im Alter droht.

Der Fachverband der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs regt eine Feedbackfahrt an als alternative Vorgehensweise. Diese wirkt Ängsten in der Bevölkerung hinsichtlich drohender verpflichtender ärtzlicher Untersuchungen entgegenwirken.

Ältere Personen sollen eine Feedbackfahrt mit einem Fahrlehrer absolvieren. Bei dieser Fahrt im öffentlichen Straßenverkehr erhält der ältere Lenker unmittelbares Feedback zu seinen Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Eine prüfungsfreie Praxisfahrt auf öffentlichen Straßen mit alltäglichen Situationen im Verkehr im Umfang von 2 Unterrichtseinheiten erscheint ausreichend. Eine Fahrt im Straßenverkehr erlaubt eher ein zielgerichteteres Feedback zu den Fahrmanövern (als ein Fahrsicherheitstraining auf einem geschlossenen Parcours, bei dem das Schleudern oder Ausbrechen des Autos getestet wird). Auch die Verwendung von (neuen) Assistenzsystemen kann bei der Straßenfahrt geschult werden.

Ab 75 Jahren Feedbackfahrt freiwillig

  • Ab 75 Jahren sollte die Feedbackfahrt freiwillig erfolgen. Der Fahrlehrer gibt dem Lenker/der Lenkerin Feedback. Es erfolgt kein inhaltlicher Bericht an die Behörde und auch keine Meldung an die Behörde über die Absolvierung. Durch die Feedbackfahrt sollte das Bewußtsein zur eigenen Fahrtüchtigkeit gehoben werden. Ein „Lehrplan“ für die Inhalte (Was zu beachten ist?) würde dafür konzipiert (körperliche Beweglichkeit, Aufmerksamkeit, weniger Schlampigkeiten).

Ab 80 Jahren Feedbackfahrt verpflichtend

  • Ab 80 Jahren sollte jeder Lenker/Lenkerin eine verpflichtende Feedbackfahrt absolvieren müssen mit einem Fahrlehrer.
  • Die Behörde würde lediglich informiert, dass die Feedbackfahrt  absolviert wurde und stattgefunden hat (prüfungsfrei nach bestimmten Kriterien, Übungen).
  • Das Bewusstsein des Kandidaten zur Beurteilung seiner Fahrtauglichkeit wird gestärkt, ohne dass dieser die Angst haben muss, den Führerschein zu verlieren.
  • Der Kandidat kann jedoch selbst weitere Schritte setzen (maßgeschneidert weitere Übungen absolvieren, seine Fahrpraxis stärken, Nachtfahrten aufgeben, Autobahnfahrten aufgeben, letzlich freiwillig zum Autofahren aufhören).

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