Österreicher:innen wollen eine Senkung der Lohnnebenkosten
Lohnnebenkosten. Wer sich zum Wirtschaftsstandort Österreich bekennt, ist für eine Lohnnebenkostensenkung.
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Wer meint, er bekenne sich zum Wirtschaftsstandort Österreich, aber eine Lohnnebenkostensenkung sei nicht nötig, hat den Ernst der Lage nicht erkannt. „Angesichts der hohen Lohnabschlüsse, die sehr wohl zu einer Lohn-Preis-Spirale beitragen, sowie der bedenklichen Entwicklung der Lohnstückkosten können das nur reine Lippenbekenntnisse sein“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich in Richtung Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian.
„Wir haben in Österreich Gott sei Dank das System der Sozialpartnerschaft und eine Kollektivvertragsabdeckung von 98 Prozent. Das ist Weltspitze. Eine Folge davon ist aber, dass wir höhere Lohnabschlüsse haben als andere Länder, was sich natürlich auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt“, stellt Kopf klar. Dies sei gerade für die Industrie, die im harten Wettbewerb steht, aber natürlich auch für viele Klein- und Mittelbetriebe eine schwierige Situation. „Hier muss man dringend gegensteuern und der beste Hebel dazu sind die Lohnnebenkosten“, erklärt Kopf. Schließlich profitieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Arbeitsmarkt. „Nur so wird es den Betrieben möglich sein, auch in Zeiten flauer Auftragslage Mitarbeiter:innen weiter zu halten. Wir brauchen eine Lohnnebenkostensenkung zur Attraktivierung des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes“, betont Kopf. Und er ergänzt: „Den Sozialstaat stellen wir damit keineswegs in Frage. Es geht um die Entlastung des Faktors Arbeit, das sollte eigentlich auch im Sinne der Gewerkschaft sein.“