Mahrer fordert Wachstums-turbo für Österreich
Wettbewerbsfähigkeit. WKÖ-Präsident unterstreicht Notwendigkeit einer Entlastung der österreichischen Wirtschaft, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.
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Wirtschaftsentlastung statt Steuererhöhungen: WKÖ-Präsident Harald Mahrer sieht die Lösung der wirtschaftlichen Herausforderungen in einer Reduzierung von Steuern und Abgaben, statt neue Belastungen einzuführen. Seiner Meinung nach muss der Wohlstandskuchen vergrößert werden, um Verteilungskonflikte zu vermeiden. Neue Steuern bremsen das Land hingegen aus und führen auf das Abstellgleis. Stattdessen fordert er Maßnahmen, um einen „Wachstumsturbo“ auf allen Ebenen zu zünden. Finanziert werden sollen diese durch die Reduktion staatlicher Ausgaben, ohne zusätzliche Steuern. Das, sagt Mahrer, sichert den Wohlstand und schafft Anreize für längere Erwerbstätigkeiten.
Steuersenkungen als Wachstumsimpuls
Der WKÖ-Präsident fordert in diesem Kontext entschieden eine befristete Senkung der Körperschaftssteuer auf 15 Prozent für neu in Österreich angesiedelte Unternehmen. Dabei unterstreicht er, dass dies keine zusätzlichen Kosten verursacht, da es diese Unternehmen andernfalls in Österreich gar nicht geben würde. Zusätzlich fordert er eine Senkung der Einkommenssteuer durch die Reduktion der untersten Tarifstufe von 20 auf 15 Prozent und die Streichung des Spitzensteuersatzes von 48 Prozent. Dies fördert insbesondere Vollzeitarbeit und wirkt damit dem rückläufigen Arbeitskräftepotenzial durch die kommenden Pensionierungswellen entgegen. Stichwort Vollzeitarbeit: Um diese attraktiver zu machen, plädiert Mahrer zudem für einen Vollzeitbonus.
Steuerreformen und gezielte Investitionen
Auch betont er mit Nachdruck die Notwendigkeit eines grundlegenden Umbaus des Fördersystems in Österreich. Statt Förderungen mittels Gießkanne sollen künftig Steuergutschriften zum Einsatz kommen, um direkte Anreize für Investitionen zu schaffen. Er plädiert für ein Zero-Based-Budgeting-Prinzip, bei dem jedes Jahr die großen Investitionsbereiche neu verhandelt werden sollen. Dabei geht es nicht um Sparpakete, sondern vielmehr um eine zielgerichtete und effiziente Nutzung der Mittel.
Arbeitskräftebedarf: Blick über Europa hinaus
Auch hinsichtlich des Fachkräftemangels kritisiert Mahrer Vorschläge, die Arbeitskräftesuche auf den europäischen Raum zu beschränken. Da die gesamte EU mit ähnlichen Problemen kämpft, sollte sich Österreich an den Modellen Kanadas und Australiens orientieren, die auf eine gezielte Auswahl qualifizierter Arbeitskräfte setzen. Dies wird den tatsächlichen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes gerecht und schont gleichzeitig die Sozialsysteme.
Mehr arbeiten, weniger Bürokratie
Mahrer warnt eindringlich vor der Gefahr, dass Österreich ohne wirtschaftliche Reformen in einem Mini-Wachstum feststecken könnte. Er fordert, dass mehr gearbeitet wird, um dem Schrumpfen des Arbeitskräftepotenzials entgegenzuwirken. Nüchtern und ohne Populismus müsse zudem über eine Reform der Sozialhilfe gesprochen werden, um die Integration von Migrant:innen in den Arbeitsmarkt zu fördern. Mahrers Appell richtet sich klar an die Politik: Mutige Reformen und ein entschlossener Wachstumskurs sind der Schlüssel, um Österreichs wirtschaftliche Position zu sichern und zu stärken. Die Entlastung der Steuerzahler:innen, ein umgebautes Fördersystem und der Fokus auf gezielte Investitionen sollen den Wohlstand in Österreich nachhaltig sichern.