Peter Vogler im Gespräch
© Schloss Hofen

„Schloss Hofen: Über 40 Jahre Exzellenz in der berufsbegleitenden Weiterbildung und persönlichen Entwicklung“

Interview mit Dr. Peter Vogler: über 40 Jahre Schloss Hofen in Lochau: Lebenslanges Lernen und persönliche Entwicklung im Herzen der Bodenseeregion.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 23.05.2024

Schloss Hofen zeichnet sich seit mehr als 40 Jahren als innovatives Erwachsenenbildungsinstitution aus. Welche Missionen ihres Unternehmensbildes spiegeln sich in ihren Bildungsangeboten wieder?
Wir wollen Menschen in Vorarlberg und der Bodenseeregion besondere Räume und exzellente Rahmenbedingungen für das berufsbegleitende Lernen und die persönliche Entwicklung zur Verfügung stellen. Dafür gestalten und organisieren wir universitäre und akademische Weiterbildungsprogramme sowie vielfältige Lehrgänge und Seminare zur Höherqualifizierung. Unser Seminarhotel bietet zudem mit acht kleinen bis mittelgroßen Seminarräumen und 31 Hotelzimmern optimale Voraussetzungen für Gast- und Bildungsveranstaltungen von Unternehmen und Organisationen.

Heutzutage bleiben die wenigsten Menschen in ihrem ursprünglich erlerneten Beruf - was bedeutet das für die Erwachsenenbildung und welche Bedeutung hat sie in der Gesellschaft?

Lebenslanges Lernen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es geht um weit mehr als die Bewältigung von Veränderung oder die Absicherung von Employability. Während Menschen in ihrer Laufbahn bislang zwei- bis dreimal ihren Arbeitgeber gewechselt haben, ist inzwischen der komplette Umstieg von einem Beruf auf einen anderen sehr häufig geworden. Für diese Personen, aber auch für bereits langjährige Berufstätige sowie Wieder- und Quereinsteiger:innen sind wir ein verlässlicher und hochwertiger Aus- und Weiterbildner sowie Begleiter am Standort Vorarlberg.

In welcher Form forcieren Sie die Aus- und Weiterbildung von Erwachsenen und für welche Zielgruppen?

Wir bieten vom Master bis zum Hochschulkurs verschiedene universitäre und akademische Studien und Lehrgänge an, teils als Weiterbildungseinrichtung der FHV – University of Applied Sciences (FHV), teils in Kooperation mit anderen Hochschulen und Universitäten. Unser Weiterbildungsprogramm umfasst rund 600 Seminare und Kurse, unter anderem im Rahmen der Verwaltungsakademie Vorarlberg sowie zur Qualifizierung von elementarpädagogischen Administrations- und Führungskräften. Wesentliche Zielgruppen sind berufstätige Personen aus Vorarlberg und der Region, insbesondere in Berufs- und Kompetenzfeldern Wirtschaft und Technik sowie Gesundheit, Pflege und Soziales.

Die Erwachsenenbildung hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwicklet; Wie wird man den Bedürfnissen der Lernenden heute gerecht?
Schloss Hofen fokussiert seit geraumer Zeit auf gesellschafts- und bildungspolitisch relevante Themen- und Berufsfelder. Das sind vor allem solche, welche unter erheblichem oder drohendem Fachkräftemangel leiden. Beispiele dafür sind berufsspezifische Programme im medizinischen, psychosozialen, pflegerischen oder elementarpädagogischen Bereich bzw. Führungs- und Management-technische Aus- und Weiterbildungen für alle Sektoren der Wirtschaft und der Gesellschaft. Der Trend geht dabei immer stärker in Richtung modularer und kompakter Angebote, dem wir sukzessive nachkommen.

Wie messen Sie die Wertigkeit der Bildungsangebote in Schloss Hofen und welche Kriterien werden herangezogen, um den Erfolg und die Wirksamkeit der Programme zu bewerten?
Alle unsere Programme werden regelmäßig evaluiert. Grundlage dafür bilden gesetzliche oder akademische Qualitätsstandards. Zur Messung der Wirksamkeit wenden wir unter anderem die Dimensionen guten Lernens und Lehrens an. Wert gelegt wird dabei auf Kompetenzorientierung, Theorie-/Praxis-Verbindung, exemplarisches Lernen, Vielfalt, Fehlerkultur und mediale Unterstützung. Grundsätzlich gilt: Wenn unsere Studierenden und Teilnehmenden das erworbene Wissen und Können in ihrem Berufs- und Kompetenzfeld wirksam einsetzen und einbringen können, haben wir unsere Aufgabe gut erfüllt.

Menschen haben unterschiedliche soziale und formelle Hintergründe, wie begegnen Sie dem?

Schloss Hofen entwickelt und veranstaltet als gemeinnützige Bildungsinstitution des Landes hauptsächlich Programme, welche im Interesse des Wirtschafts- oder Bildungsstandorts und großteils von der öffentlichen Hand beauftragt oder unterstützt sind. So kommen viele Vorarlberger Berufstätige in den Genuss von hochwertigen und zum Teil akademischen Weiterbildungsmöglichkeiten, die nur durch uns in dieser Qualitäts- und Kostenstruktur und insbesondere Wohnort-nahe verfügbar sind. Dadurch setzen wir Impulse für den Wirtschaftsstandort, in dem wir hochschulische Weiterbildung in Vorarlberg ermöglichen, was zum Chancenreichtum beiträgt.

Inwiefern wird in Schloss Hofen auf die Bedürfnisse von Berufstätigen eingegangen, die neben ihren beruflichen Verpflichtungen weiterbilden möchten?
Eines liegt der gesamten Vielfalt unserer Programme zugrunde, nämlich, dass wir auf den Bedarf von berufstätigen Personen und Gruppen spezialisiert sind. Das betrifft sowohl die Planung der Präsenz- und Lehrzeiten als auch den pädagogisch sinnvollen Mix aus analogen und digitalen Lehrmethoden. Zudem arbeiten wir derzeit intensiv an einer weiteren Modularisierung der Angebote. Dadurch werden die einzelnen Programmteile kompakter und besser in die beruflichen Verpflichtungen integrierbar, wobei gleichzeitig deren Anrechenbarkeit zum Beispiel für höherwertige Abschlüsse -zu welchem Zeitpunkt auch immer - gewährleistet bleibt.

Praxisnähe ist ein wichtiges Asset jeder Ausbildung -  wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Bildungsinstitutionen?
Das Team von Schloss Hofen strebt Exzellenz im Management von Bildungsformaten an. Für die Lehre werden bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich externe Expertinnen und Experten von Universitäten und Hochschulen sowie Praktikerinnen und Praktiker aus Unternehmen und Organisationen engagiert. Unsere Aufgabe ist es, dieses über die Jahre gewachsene Netzwerk bestmöglich weiterzuentwickeln und damit den Wissens- und Praxistransfer in unseren Programmbereichen am Standort Vorarlberg sicherzustellen. Jüngstes Beispiel sind unsere Leadership-Programme, für die wir nun auch mit der Universität St. Gallen sowie dem international anerkannten Experten DDr. Alfried Längle kooperieren.

Schloss Hofen bietet eine spezielle Athmosphäre für die Themen „Lebenslanges Lernen“ und „Persönliche Entwicklung“. Was spielen Räume dabei für eine Rolle?

Räume sind generell eines der zentralen Elemente für die Learning Journey bzw. die Lernerfahrung. In diesem Sinne bieten das Schloss-Hauptgebäude in Lochau, das aus der Renaissance-Zeit stammt und vor rund einem Jahrzehnt komplett renoviert wurde, der dazugehörende Schloss-Park sowie das hauseigenwe Restaurant eine ganz besonders inspirierende Atmosphäre. Wer länger oder einmal in einem Schloss über Nacht bleiben möchte, kann dafür eines von 31 Zimmern erleben. Schlussendlich geht es beim Lernen um eine Erfahrung, die nachhaltig ist. Und an Aufenthalte in den Räumen von Schloss Hofen – ob kurz oder lang – erinnert man sich gerne und gut.