„Kreativität ist der Schlüssel zum Glücklich sein“
die.werke.fabrik. Die ehemalige Wirtschaftsmanagerin Gabriele Falb hat sich einen langersehnten Wunsch erfüllt.Mit ihrem Konzept aus Store und Kreativwerkstatt möchte sie Menschen zu einer spontanen Kreativität animieren.
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Seit Mai 2022 ist die.werke.fabrik geöffnet. Nach vielen Jahren in unterschiedlichen Führungspositionen ein Paradigmenwechsel für Sie?
Eher die Rückkehr zu einer Vision aus meiner Kindheit. Ich habe mich als Kind in der Kreativität immer völlig frei und ganz fest bei mir gefühlt. Nun habe ich mir mit der werke.fabrik einen Traum erfüllt, weil ich wusste, dass das, was ich umsetzen will, Menschen egal welchen Alters, brauchen.
Kreativität auszuleben?
Ja, denn es ist eine Gesellschaftsnahrung, das Kreative täglich, spontan ausüben zu können. An einem Ort, an dem ich nicht gewertet oder beurteilt werde, sondern ich einfach hinkommen und eine Idee umsetzen kann. Diese Inspiration zur Kreativität war die Grundvoraussetzung für meine werke.fabrik. Denn die fehlt für mein Empfinden in der Gesellschaft immer mehr.
Wie wird das in der werke.fabrik konkret erlebbar?
In dem Sinn, dass Kinder wie Erwachsene - ohne irgendwelche kreativen Absichten - sich in dieser Atmosphäre plötzlich inspiriert fühlen. Sie besuchen dann einen Kurs oftmals ohne zu wissen, was sie machen sollen. Aber dann entsteht etwas plötzlich einfach aus sich heraus.
Sie erfahren erst, wie kreativ sein sich anfühlt?
Dieses Aha-Erlebnis, „ich bin ja kreativ, ich kann das“, ob bei Kinder oder Erwachsenen, habe ich oft erlebt. Bei Erwachsenen noch stärker, weil die von früher oft noch so konditioniert sind, nichts sogenanntes Schönes hervorzubringen. In der .werke.fabrik wollen wir inspirieren, sich „auszutoben“. Dadurch sind die Angebote so flexibel wie möglich gehalten. Unter den Öffnungszeiten kann jede/jeder spontan vorbeikommen, ohne vorher einen Kurs buchen zu müssen.
Steckt dieses Kreative denn in jedem Menschen?
Aus meiner Wahrnehmung ja. Oft wird es aber unterdrückt, dadurch entsteht kein Freiraum. Auf andere Menschen kreativ zu reagieren, mit ihnen zu agieren, dieses Spielerische geht dann komplett verloren. Spielen ist aber Kreativität und im Spielen ist die Lernmotivation und die Haltung mehr lernen zu wollen überhaupt erst gegeben.
Wie ist die Digitalisierung dabei zu sehen?
Aufgrund der Digitalisierung, die absolut ihre Berechtigung hat, weil sie uns ja in Vielem unterstützt, geht Sprache verloren und die Interaktion zwischen Menschen leidet. Wenn alles nach Mustern vorgegeben wird und unterstützende Tools greifbar sind, bemühe ich mich eventuell nicht mehr, kreativ zu sein und überlasse die Lösung meiner Idee oft dem digitalen Angebot.
Gibt es eine Botschaft, die Sie mitgeben möchten?
Die Botschaft ist, Neues, Unbekanntes auszuprobieren, sich darüber zu trauen und die Komfortzone zu überschreiten. Ein ganz wichtiger Punkt ist es, die Neugierde zu pflegen, um neue Ideen zu kreieren, und wieder auf das Ursprüngliche zurückzukehren, was im Menschen steckt. Das ist das Sehen und die Langsamkeit.
Mit welchem Angebot wollen Sie das erreichen?
Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Arbeit mit Keramik, da ein Brennofen existiert. Mit Keramik biete ich fünf, sechs verschiedene Techniken an, einschließlich Töpferscheibe. Ein anderer Schwerpunkt ist das Drucken, vom Hochdruck, Tiefdruck, Radierung, Kaltnadelradierung bis zum Linoldruck ist alles möglich. Zeichnen, Taschen nähen oder basteln mit Gips, Stoffen, Leder, alles Nötige zur Seifenherstellung oder Filz gehören ebenso dazu.
Was wünschen Sie sich mit der werke.fabrik?
Ich möchte inspirieren. Mein Ziel ist es, dass diese Flexibilität, die ich anbiete, nämlich spontan kreativ zu sein, angenommen wird und die Menschen erfüllt. Das setzt einen gewissen Freigeist voraus, und die Selbsterkenntnis, dass uns Entschleunigung resilienter und empathischer macht. Schließlich ist Kreativität der Schlüssel zum Glücklich sein.
Vielen Dank für das Gespräch!