Sparte Industrie

Zahl der Industrie-Lehrlinge erreicht 2024 neuen Spitzenwert

Informationen der Bundessparte Industrie

Lesedauer: 2 Minuten

29.01.2024

Aktuell werden 16.804 junge Menschen in Industriebetrieben ausgebildet. Das Jahr 2024 bringt zahlreiche Neuerungen in der Lehrlingsausbildung.

Die Lehrlingsausbildung ist ein essenzieller Puzzlestein in der Sicherung des Fachkräftebedarfs von morgen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und trotz rückläufiger Auftragslage halten die österreichischen Industriebetriebe am Erfolgsmodell der dualen Ausbildung fest und bauen diese zum Teil sogar weiter aus. Die Zahl der Industrielehrlinge beträgt mit 31. Dezember 2023 insgesamt 16.804 und stieg gegenüber dem Jahresende 2022 um 2,3 Prozent. Die Zahl der Lehrlinge im 1. Lehrjahr beträgt insgesamt 4.849, was einem Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Mit der erfreulich hohen Zahl an Lehranfängern wurde die Corona-Delle der letzten Jahre mehr als wettgemacht - trotzdem könnten die Zahlen noch deutlich höher sein. Am Ausbildungswillen der Betriebe scheitert es nicht, ganz im Gegenteil: Die Betriebe hätten vielfach gerne mehr Lehrlinge, haben jedoch Schwierigkeiten, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Auf eine beim AMS offen gemeldete Lehrlingsstelle kommen derzeit nur 0,6 Bewerbungen. Es gelingt zwar seit Jahrzehnten in Österreich konstant, ungefähr 40 Prozent der Altersgruppe für eine Lehrlingsausbildung zu gewinnen. Die Unternehmen würden aber noch mehr Lehrlinge benötigen, um die zu erwartenden Abgänge der Baby-Boomer-Generation bzw. den künftigen Bedarf an Fachkräften zu decken.

Dass die Ausbildung in Österreich erstklassig ist, lässt sich u.a. auch an den Erfolgen bei der Berufs-Europameisterschaft EuroSkills 2023 in Danzig festmachen. Das Team Austria kehrte mit 7 Gold-, 6 Silber-, 5 Bronzemedaillen sowie 9 Medallions für besondere Leistungen zurück. Damit holte Österreich in Polen die meisten Medaillen aller 32 teilnehmenden Nationen. Drei Medaillen und 2 Medallions gingen davon auf das Konto der österreichischen Industriebetriebe. In einem überaus herausfordernden Umfeld holte Niklas Danninger (Hauser GmbH) Gold im Bereich „Kälte- und Klimatechnik“. Ebenfalls eine Goldmedaille ging an Anna Maria Theurl (Vossen GmbH & Co KG) im Teambewerb „Mode Technologie“. Lukas Frühwirth (voestalpine Stahl GmbH) erkämpfte im Bewerb „Anlagenelektrik“ die Silbermedaille.

Im neuen Jahr erwartet uns eine Reihe von neuen bzw. modernisierten Lehrberufen. Die Ausbildungsordnungen für die Berufe Kunststofftechnologie und Pharmatechnologie sind bereits 2023 in Kraft getreten, ab 2024 wird auch in den Berufsschulen auf Basis der neuen Lehrpläne ausgebildet. Die neuen Ausbildungsordnungen für die Lehrberufe Fleischverarbeitung und Elektrotechnik traten Anfang 2024 in Kraft. Vier weitere Berufe stehen fertig am Start und warten auf die gesetzliche Verordnung: Mit den Ausbildungsordnungen Faserverbundtechnik und Fernwärmetechnik wurde die Grundlage für zwei gänzlich neue und attraktive Lehrberufe geschaffen, um den Fachkräftebedarf in den beiden Branchen für die Zukunft zu sichern. Im Zuge der Überarbeitung der Ausbildungsordnung für den Modullehrberuf Holztechnik wurde auf Wunsch der Ausbildungsbetriebe ein neues Hauptmodul „Fensterbautechnik“ geschaffen und im Modullehrberuf Elektronik wurden die bisher vier Hauptmodule auf zwei reduziert und die Ausbildungsinhalte auf die aktuellen Erfordernisse der Wirtschaft angepasst.

Autor:
Mag. Johannes Fraiss
E-Mail: johannes.fraiss@wko.at 

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