Barbara Thaler: Leistung entfachen und Tirols Zukunft gemeinsam formen!
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Engagement beginnt mit Zuhören
Ich habe vor allem eines getan: zugehört! Ich habe viele Unternehmer:innen und Funktionär:innen
getroffen und auch mit den Mitarbeiter:innen der Tiroler Wirtschaftskammer gesprochen. Dabei ging es im Wesentlichen immer um Leistung – das Herzstück unserer Gesellschaft und Grundlage unseres Handelns. Unsere Aufgabe als Tiroler Wirtschaftskammer ist es, die Interessen der Unternehmen zu vertreten und ihnen durch umfassende Serviceangebote sowie erstklassige Aus- und Weiterbildung die beste Unterstützung zu bieten. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, den Leistungswillen neu zu entfachen und ein positives Klima für Leistung zu schaffen. Gemeinsam können wir Tirol wieder zu einem Spitzenstandort der Wirtschaft machen.
Leistung als Dreh- und Angelpunk der Wirtschaft
Leistung spielt in unserer modernen Gesellschaft eine zentrale Rolle. Auf diesen Kern möchte ich heute näher eingehen, denn er bildet die Grundlage für all unsere Aufgaben. Von der Interessenvertretung über die Serviceangebote bis hin zur Aus- und Weiterbildung – alles leitet sich von der Bedeutung der Leistung ab.
Es ist diese Fokussierung auf die Leistung, die uns antreibt und unsere Arbeit in der Organisation prägt. Unser Ziel ist es, die Interessen der Mitglieder bestmöglich zu vertreten und ihnen gleichzeitig umfangreiche Serviceangebote sowie erstklassige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.
Als Wirtschaftskammer Tirol müssen wir uns stets bewusst machen, für wen wir hier arbeiten: für die Leistungsträger des Landes, die sich aktuell in äußerst herausfordernden Zeiten befinden.
Standortfaktoren stärken
Wir müssen ein positives Klima für Leistung schaffen. Interessanterweise gelingt das beim Thema Sport problemlos. In der Wirtschaft scheint uns zumindest teilweise die Lust an der Leistung, der Spaß an Projekten, die Freude über den Erfolg, der Stolz auf Erreichtes abhanden gekommen zu sein. Unseren Standort können wir aber nur stärken, wenn wir – gerade in Schwierigen Zeiten – leistungsbreit sind, Lösungen aufzeige und diese mit Nachdruck von der Politik einfordern.
Diverse Wirtschafts-Rankings wie das Deloitte-Ranking aber auch im Vergleich der EU-Regionen oder Industrienationen verlieren wir an Boden. Das muss sich ändern.
Aktuelle Konsumentenbefragung gibt Hoffnung
Die aktuelle Konsumentenbefragung gibt Anlass zur Hoffnung, dass das gelingen kann, da die Bevölkerung mehr Wirtschaftsverständnis hat, als ihr das oft (vor allem seitens der Politik) zugetraut wird:
- 2/3 stimmen nicht in den Chor der EU-Kritiker ein, sondern konstatieren, dass „Tirol von der EU-Mitgliedschaft profitiert“ hat.
- Immerhin 34 % erkennen, dass es beim Standort Luft nach oben gibt und halten daher derzeit den Standort Tirol für zu wenig attraktiv.
- Die „größte Sorge“ der Tirolerinnen und Tiroler sind nicht Kriege oder das Klima, sondern mit großem Abstand für 30 % die Teuerung. Das ist ein ausschließlich wirtschaftliches Thema – und viele Vorschläge zur Senkung der Inflation kommen von der WK.
Leistung zulassen und belohnen
Ausufernde Bürokratie ist eine der größten Bremsen für die Betriebe.
Um mehr Leistung freizusetzen, muss das Motto lauten: „So viel Administration wie nötig, so wenig wie möglich.“ Auch das große Thema Arbeitskräftemangel ist voller Hürden und Schranken. Der Staat muss einen Rahmen schaffen, der den Platz frei macht für die Leistungswilligen. In vielen Familienbeide, wo beide Elternteile beruflich tätig sind müssen die Kinder betreut sein; viele Pensionisten wollen arbeiten – aber sie machen es nicht umsonst; viele Teilzeitkräfte wollen aufstocken – aber es muss sich lohnen; viele qualifizierte Arbeitnehmer:innen wollen ihr Leben verbessern – aber wir machen es den Migrationswilligen so schwer wie möglich. Das muss sich ändern!
Zum Thema „Leistung zulassen“ gehört auch die große Transformation der Wirtschaft in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Hier brauchen die Willigen Rückenwind: bei digitalen Verfahren sowie bei der Umsetzung nachhaltiger Prozesse in den Betrieben.
Dass Leistung nur dann erbracht wird, wenn sie sich lohnt, ist völlig klar. Dem Staat offenbar nicht. Sonst wäre beispielsweise die Besteuerung von Teilzeiteinkommen nicht die drittniedrigste in ganz Europa, die Besteuerung von Vollzeit aber die dritthöchste. Das ist nicht nur leistungsdämpfend, das ist leistungsfeindlich.
Wir können den Satz zwar nicht mehr hören, aber er ist vollinhaltlich richtig: Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen verdienen mehr Netto vom Brutto!
Aber nicht nur Leistung muss belohnt werden, auch Mehr–Leistung muss belohnt werden. Wenn Menschen zum Beispiel in der Pension noch arbeiten wollen, braucht es Anreize nicht Belastungen. Oder wer Überstunden macht, wird derzeit steuerlich bestraft. Es ist zwar „nett“, dass der Rahmen für steuerfreie Überstunden etwas erhöht wurde, aber das ist viel zu wenig. Wer in schwierigen Zeiten die Extra-Meile geht, verdient sich nicht nur ein schwaches Schulterklopfen, sondern einen Lorbeerkranz.
Dazu passt auch ein Ergebnis aus der schon vorher zitierten Konsumentenbefragung:
Dass Arbeitszeit und Wohlstand zusammenhängen, erkennt die überwiegende Mehrheit: 73 % sagen, dass unser Wohlstand nur erhalten werden kann, wenn wir mehr oder zumindest gleich viel arbeiten. Nur 23 % glauben, dass unser Wohlstand auch erhalten werden kann, wenn wir weniger arbeiten. Unsere Argumente treffen somit auf offene Ohren.
Und hier unsere Forderung im Detail: Link zu Forderungen
Kampagne startet mit Kernthemen
Ab August werden diese Themen auch in einer Kampagne lanciert, in der Barbara Thaler ihre wichtigsten Punkte kommuniziert und die Forderungen nochmals deutlich verstärkt.