Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, Fachgruppe

Sicherheitslücken auf sozialen Netzwerken minimieren

Expertentipp erstellt von Peter Stelzhammer – Experts Group IT Security

Lesedauer: 2 Minuten

12.03.2023

Weniger ist mehr – dieses Sprichwort gilt auch für die Bekanntgabe von persönlichen Informationen auf Onlineportalen. Neben den positiven Aspekten von sozialen Medien als Kommunikations- und Organisationstool, sollte man die Risiken nicht außer Acht lassen. Vermeiden Sie auf diesen Plattformen die Bekanntgabe Ihres Standortes oder Urlaubszeitraumes. Potenzielle Einbrecher könnten diese Information missbrauchen. Behalten Sie auch im Hinterkopf, dass die preisgegebenen Informationen nicht nur von engen Freunden gesehen werden. Viele persönliche Angaben wie Wohnort, beruflicher Werdegang oder Geburtsdatum möchten Sie womöglich nicht mit Fremden teilen. Solche privaten Einblicke begünstigen Identitätsdiebstahl und erleichtern Betrügern die Beantwortung von Sicherheitsabfragen wie z.B. „Nennen Sie den Mädchenname Ihrer Mutter“. Social Engineering vereinfacht auch den Einstieg in Unternehmensnetzwerke und den Zugang zu internen Informationen. Behalten Sie deshalb das Ausmaß von sozialen Medien stets im Hinterkopf – so viele „Freunde“ und Zuschauer wie dort, hat man im echten Leben nirgendwo sonst.

Identitäten überprüfen
Identitätsdiebstahl ist in den sozialen Medien weitverbreitet. Sollte Ihnen das Online-Verhalten von Freunden oder Bekannten seltsam vorkommen, kontaktieren Sie die Personen offline. Häufig können eine veränderte Schreibweise oder Grammatikfehler ein Indiz für eine gestohlene Online-Identität sein. Bemerken Sie solche Unstimmigkeiten, dann sollten Sie auf keine gesendeten Links klicken, keinen Einladungen folgen und persönliche Informationen für sich behalten.

Datenschutzoptionen anpassen
Auch bei sozialen Medien sollten Sie Passwörter regelmäßig ändern und pro Medium ein anderes Passwort verwenden. Zudem ist es wichtig, die Datenschutzoptionen nicht als gegeben hinzunehmen. Bei jedem sozialen Netzwerk können Sie die Sicherheit anhand von Anpassungen in den Kontoeinstellungen erhöhen und entscheiden, wer welche Informationen einsehen kann. Bedenken Sie immer, dass markierte Beiträge nicht nur von Ihren Freunden, sondern auch von den Freunden der markierten Person gesehen werden. Passen Sie die Einstellungen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten an und bitten Sie gegebenenfalls Freunde, Markierungen zu entfernen.

Markierungen überdenken
Bei Beiträgen und Fotos auf sozialen Medien können Personen von Ihnen markiert und dadurch von anderen identifiziert werden. Beachten Sie, dass Sie dadurch unter Umständen die Privatsphäre der markierten Person verletzen. Markierungen können manuell wieder rückgängig gemacht oder mittels Abfrage bestätigt werden, je nachdem welche Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen wurden.

Nur vertrauenswürdige Links öffnen
Auf den sozialen Netzwerken können Sie sich nie sicher sein, wer hinter der Identität des Absenders wirklich steckt. Online-Identitätsdiebstahl ist keine Seltenheit und deshalb sollten auch Links von Freunden mit Vorsicht genossen werden. Lassen Sie sich nicht von HTML-Beschreibungen täuschen. Fahren Sie am besten mit der Maus über den Link, um den tatsächlichen Namen zu überprüfen. Komische Zeichen oder Zahlen sind oft ein Indiz für betrügerische Absichten. Für den Anmeldeprozess sollten Sie die Adresse des sozialen Netzwerkes immer manuell eingeben. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie sich tatsächlich bei Ihrem Konto anmelden. Vergessen Sie bei öffentlichen Computern das Ausloggen nicht und löschen Sie anschließend den Browser-Cache.

Freundschaftsanfragen hinterfragen
Halten Sie sich immer vor Augen, dass Ihre Handlungen auf den sozialen Netzwerken von einem breiten Publikum beobachtet werden. Nehmen Sie nur Freundschaftsanfragen an, mit denen Sie Inhalte und Persönliches auch tatsächlich teilen möchten. Je mehr Online-Freunde, desto höher ist das Sicherheitsrisiko. Werden Sie von Personen online belästigt, haben Sie die Möglichkeit, diese zu blockieren und dem Anbieter zu melden.

Anwendungen von Drittanbietern mit Vorsicht genießen
Soziale Medien sind voller Anwendungen von Drittanbieter. Betrüger können diese Applikationen nutzen, um an Ihre Daten zu gelangen. Grundsätzlich gilt, downloaden Sie nur Dateien von vertrauenswürdigen Anbietern, überprüfen Sie die Dateiendungen und hinterfragen Sie die Notwendigkeit des Downloads.



Sollten Sie Opfer einer Cybercrime-Attacke werden, können Sie sich für eine telefonische Erstinformation und Notfallhilfe an die 24-Stunden-Hotline unter der Telefonnummer 0800-888 133 wenden.