Zufriedenheit im Tourismus: Lehrlinge geben Einblicke in ihre Welt

Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass die Tourismusbranche als Arbeitgeber schlechte Bewertungen erhält und insbesondere die Zufriedenheit ihrer Lehrlinge zu wünschen übrig lässt, zeigen aktuelle Daten und Umfragen ein ganz anderes Bild. Trotz der oft negativen Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen im Tourismussektor und die vermeintliche Unzufriedenheit der Auszubildenden, zeichnen Lehrlingszahlen sowie jüngste Umfragen ein überraschend positives Bild.

Das österreichische Lehrlingsmonitoring zeigt, dass die Lehrlinge überwiegend zufrieden sind. Immerhin zwei von drei Auszubildenden in diesem Sektor sind zufrieden mit ihrer Arbeit. Diese ermutigenden Zahlen werfen ein neues Licht auf die Behauptungen über die Unzufriedenheit und Mobbingprobleme in der Tourismusbranche.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Bezeichnung 'Mobbing' in Bezug auf Lehrlinge oft irreführend und sogar gefährlich sein kann. Häufig empfinden Lehrlinge Kritik im Betrieb als ungerechtfertigt oder müssen im Rahmen ihrer Ausbildung weniger beliebte Aufgaben übernehmen. Diese Herausforderungen sind aber nicht zwangsläufig als Mobbing zu werten, vielmehr sind sie Teil des Lernprozesses und der beruflichen Weiterentwicklung.

In Österreich gibt es das Projekt lehre-statt-leere, welches Lehrlingen Möglichkeiten der Unterstützung bietet und Lösungen bei Problemen aufzeigt, um eine erfolgreiche Fortsetzung der Ausbildung zu erhalten.

Im Rahmen dieser Diskussion möchten wir auch die ausgezeichneten Lehrbetriebe im Tourismus hervorheben. Dieses Projekt wurde 2014 ins Leben gerufen und zählt in der Steiermark bereits über 30 Betriebe, die diese hohen Standards einhalten. Um eine solche Auszeichnung zu erhalten, müssen hohe Qualitätsstandards eingehalten und strenge Anforderungen erfüllt werden. Durch diese Anerkennungen wird ein Anreiz für die gesamte Branche geschaffen, sich verstärkt um Lehrlinge zu bemühen und erstklassige Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Stimmen aus der Praxis: Erfahrungen von Lehrlingen im Tourismus

Im Rahmen unserer Recherche haben uns drei Lehrlinge aus der Tourismusbranche intensive Einblicke in ihre tägliche Arbeitswelt gewährt. Ihre Erfahrungen vermitteln ein lebendiges Bild von der Vielfalt und den Chancen, die dieser Bereich bietet.

Steckbrief

Lisa Cernko

Lisa Cernko, Lehrling im Hotel Ratscher Landhaus, berichtet begeistert von ihrer Ausbildung. Sie betont die Abwechslung und die Möglichkeit, sich stetig weiterzuentwickeln. Der direkte Kontakt mit den Gästen und die Unterstützung durch ein junges und dynamisches Team erfüllen ihre Arbeit besonders. Lisa schätzt zudem die Gratisverpflegung und die Nutzung der Hotelbereiche als Highlights ihrer Lehre.

Steckbrief

Markus Weber

Markus Weber‘s, Lehrling im Dorfhotel Fasching, Leidenschaft liegt im Bereich der Gästebetreuung, des Weiteren fasziniert ihn die Kreativität, die er in der Küche ausleben kann. Er betont die Bedeutung der praktischen Ausbildung und die Förderung durch sein Team. Markus empfiehlt eine Lehre im Tourismus uneingeschränkt weiter und hebt hervor, dass direktes Mobbing in seinem Ausbildungsbetrieb nicht vorkommt.

Steckbrief

Melissa Lob

Die Erfahrungen von Melissa Lob, Lehrling im Rogner Bad Blumau, unterstreichen die Bedeutung eines guten Ausbildungsbetriebs. Sie schätzt die Vielfalt ihrer Aufgaben und die Unterstützung durch ihr Team. Melissa lobt besonders die Qualität der Ausbildung und die zahlreichen Benefits, die ihr Lehrbetrieb bietet.

Diese persönlichen Einblicke verdeutlichen die positiven Aspekte einer Lehre im Tourismus und zeigen, dass eine Ausbildung in diesem Bereich nicht nur lehrreich, sondern auch erfüllend sein kann. Die Vielfalt der Aufgaben, der direkte Kontakt mit den Gästen und die Unterstützung durch ein motiviertes Team machen diese Berufswahl für viele Lehrlinge sehr attraktiv.