KV-Abschluss 2022
Um Ihnen einen profunden und fachkundigen Überblick über die aktuellen Kollektivvertragsabschlüsse 2022 der Fachverbände der Eisen/Metallindustrie zu geben, wird allen unseren Mitgliedsbetrieben die Möglichkeit geboten, an einem informativen Webinar mit den beiden Kollektivvertragsexperten Mag. Bernhard Wagner vom FMTI und Mag. Thomas Stegmüller von der Bundessparte Industrie teilzunehmen.
Lesedauer: 2 Minuten
Datum: Mittwoch, 23.11.2022
Beginn: 10:30 Uhr | Dauer ca. 1/2 Stunde
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Besprechungs-ID: 364 964 052 522
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Die Abschlussprotokolle des FMTI sind hier abrufbar
Details zu den Verhandlungen und den Ergebnissen
Das Verhandlungsteam rund um Mag. Christian Knill und DI Johannes Collini hat in der vierten Verhandlungsrunde eine Einigung mit den Gewerkschaften erzielt.
Der KV-Abschluss besteht aus den folgenden Bausteinen:
- Die prozentuelle Erhöhung der IST-Löhne und -Gehälter um 5,4 %, dazu kommt ein Fixbetrag von 75,- Euro, das bedeutet im Schnitt und sozial gestaffelt eine Erhöhung von 7,44 %.
- Zulagen und Aufwandsentschädigungen werden um 7 % erhöht.
- Die Lehrlingsentschädigungen werden um durchschnittlich 8,41 % erhöht. Zudem gibt es eine dreijährige Regelung, die bis 2024 zu einer Erhöhung der Entgelte im 1. Lehrjahr auf 1.050,-, im 2. Lehrjahr auf 1.270,-, im dritten Lehrjahr auf 1.625,- und im 4. Lehrjahr auf 2.110,- Euro führt.
- Die KV-Löhne und -Gehälter werden in der Grundstufe um 7 % erhöht, die Vorrückungswerte bleiben unverändert.
Im Rahmenrecht konnten die befristeten Ausnahmeregelungen bei den flexiblen Arbeitszeitmodellen (erweiterte Übertragungsmöglichkeiten, Arbeiten an Sonn- und Feiertagen) bis 31.12. 2024 verlängert werden. Darüber hinaus wurde vereinbart, gemeinsam an den Bundesminister hinsichtlich einer Valorisierung der Steuerfreibeträge bei Kilometergeldern sowie Inlands- und Auslandsdiäten heranzutreten. Die Weiterentwicklung des Einheitlichen Entgeltsystems im Rahmen einer Arbeitsgruppe wurde vereinbart.
Einmalzahlungen, die mittels der extra geschaffenen Regelung der Bundesregierung für diesen Zweck gänzlich steuer- und abgabenfrei gewesen wären und auch von Experten empfohlen werden, sind von den Gewerkschaften unverständlicherweise kategorisch abgelehnt worden.
Sämtliche Forderungen der Gewerkschaften im Rahmenrecht, wie die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche, die Einführung eines Samstagzuschlages und erhöhte Überstundenzuschläge, wurden abgewehrt.
Der Abschluss bringt den Beschäftigten eine Stärkung der Kaufkraft und ist als Anerkennung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verstehen. Die KV-Verhandlungen fanden heuer unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen statt. Das ursprüngliche Forderungspaket der Gewerkschaften von 10,6 % wurde von diesen bis zuletzt hochgehalten, noch vor der letzten Runde wurden Warnstreiks für den Fall des Scheiterns organisiert.
Der Abschluss wird die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen belasten und auch die Inflationsentwicklung prolongieren. Das Verhandlungsteam hat sich trotzdem zu diesem Abschluss entschieden, um den Betrieben und ihren Beschäftigten die nötige Planungssicherheit zu ermöglichen und den innerbetrieblichen Frieden zu sichern – vor allem angesichts der großen Herausforderungen, die vor den Betrieben stehen.