Aktiver Kampf gegen den Konjunktureinbruch
Was kann man gegen den aktuellen Abwärtstrend in der Baubranche machen? Die steirische Landesinnung hat den politischen Verantwortlichen eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, um den drohenden Einbruch abzuwenden oder zumindest abzuschwächen.
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Die aktuellen Konjunkturzahlen am Bau sprechen eine deutliche Sprache und bilden das ab, wovor die Branchenvertreter schon monatelang gewarnt haben: Die gesamte Branche steht vor einem massiven Einbruch. Auftragseingänge und Umsätze gehen dramatisch zurück, zum Teil sind die Rückgänge sogar größer als in der Corona-Zeit. Für das abgelaufene dritte Quartal spricht nur jedes fünfte Bauunternehmen von einer „guten“ Geschäftssituation. Dementsprechend gedämpft sind auch die Erwartungen für die nächsten Monate, vor allem auch, was die Personalplanung betrifft. Bereits jetzt müssen große und renommierte steirischen Bauunternehmen Mitarbeiter kündigen und es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.
Forderungskatalog an das Land
In dieser prekären Lage hat die Landesinnung Bau eine Reihe an Vorschlägen ausgearbeitet und in einem Schreiben der Landesregierung übermittelt. In diesem Forderungskatalog Bau finden sich Vorschlage im Bereich Geschoßwohnbau (Finanzierung durch stabile Landesdarlehen, Anhebung der Definition „kleingliedrige Objekte“ von 9 WE auf 19 WE, Valorisierung der Baupreise) zur umfassenden Sanierung (Anpassung des Zinssatzes auf das neue Zinsniveau, Maßnahmen zur Verhinderung des Wohnungstourismus) sowie zur Assanierung (Anpassung des Zinssatzes auf das neue Zinsniveau, Erhöhung der Fördersätze). Neben Innungsmeister Michael Stvarnik haben das Schreiben auch WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Josef Pein (Vorsitzender Fachvertretung Bauindustrie) sowie Josef Muchitsch (Vorsitzender des Konjunkturforums Bau Steiermark und Bundesvorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz) unterzeichnet.
Offensive auf allen Linien
Die steirischen Bauunternehmen haben aber nicht nur den Hochbau in ihrem Portfolio. Aus diesem Grund startete die Innung gemeinsam mit den steirischen Immobilientreuhändern, der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler – VÖPE sowie GRAWE Wohnen eine richtungsweisende Initiative, um die vielfältigen Leistungen der Baubranche stärker im Bewusstsein von privaten Bauherren, öffentlicher Hand, Politik und Bevölkerung zu verankern. Besonders im Fokus steht dabei der städtische Raum, denn die Möglichkeiten in den Städten und bei den Ortskernen sind vielfältig und reichen von der Revitalisierung über den richtigen Umgang mit historischer Bausubstanz, die klassische innerstädtische Nachverdichtung bis hin zu Themen wie energetische Sanierung, Regenwassermanagement, Gründächer und einiges mehr. Die Bauwirtschaft kann diese Ideen mit ihrer breiten Lösungskompetenz aktiv unterstützen und eine Win-win-win-Situation für alle Beteiligten schaffen: Private Bauherren können innovative und kreative Projekte entwickeln. Diese werden von den Bauunternehmen umgesetzt, was zu Aufträgen und Beschäftigung führt. Und am Ende profitieren alle Menschen von einer Aufwertung der Innenstädte und Ortskerne, was wiederum auch Gastronomie und Handel zugutekommt.
BM TR Ing. Michael Stvarnik,
Landesinnungsmeister Bau