Detailansicht nebeneinander aufgesteckter Zahnersatze, im Hintergrund verschwommen Modell eines Gebisses
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Zahntechniker

Zahnersatz

Der richtige Zahnersatz, die wichtigsten Infos

Lesedauer: 3 Minuten

02.12.2024

Ein Loch im Zahn

Zeigt ein Zahn eine dunkle Verfärbung oder liegt bereits eine ertastbare Teilzerstörung vor (Karies), muss der Zahnarzt die entsprechenden Teile abschleifen. Der Defekt am Zahn wird im nächsten Arbeitsschritt durch den Einsatz von Amalgam oder mittels einer Kunststofffüllung behoben.

Inlays – einflächige Füllungen und Onlays – mehrflächige Füllungen aus Gold-Platin-Legierung oder Keramik sind vom zahntechnischen Standpunkt die nachhaltigere und sicherere Lösung. Sie werden über Modelliertechniken, Guss- und Galvanoverfahren hergestellt. Goldinlays und –onlays können in Verbindung mit Kunststoff oder Keramik zahnfarben verblendet werden.

Es muss eine Krone sein!

Fehlt schon zu viel Zahnsubstanz, wird Ihnen Ihr Zahnarzt eine Krone empfehlen. Er beschleift den Zahn und nimmt vom verbleibenden Zahnstumpf einen Abdruck. Der Zahntechniker erstellt im Labor einen Gipsabdruck und konstruiert aus funktionellen und ästhetischen Kriterien eine Krone aus hochwertigem Gold mit einer zahnfarbenem Verblendung aus Kunststoff oder Keramik. Der Zahnarzt zementiert schließlich die Krone auf den beschliffenen Zahnstumpf.

Da ist eine Lücke im Gebiss!

Bei Verlust eines Zahnes oder mehrerer Zähne kann die so entstandene Lücke durch eine Brücke geschlossen werden. Der Zahntechniker fertigt nach der Präparation der Pfeilerzähne durch den Zahnarzt ein Brückengerüst auf ein Gipsmodell. Dieses Gerüst besteht aus Kronen und Zwischengliedern, die teilweise oder voll mit Kunststoff oder Keramik verblendet werden. Jahrzehntelange Forschungen und Entwicklungen führten zu dieser optimalen Langzeitversorgung.

Wenn die Lücke groß ist...

Kombinierte Prothesen hergestellt mit höchster zahntechnischer Präzision werden vor allem da eingesetzt, wo noch ein Restbestand von eigenen Zähnen vorhanden ist. Unter kombinierten Prothesen versteht man Geschiebe-, Riegel-, Teleskop- und Konuskronen, die sich ideal mit Metallbrücken/Kronen verbinden lassen. Sie sind herausnehmbar, dadurch leicht zu reinigen und gewährleisten eine optimale Funktion durch Führen, Einrasten und Verriegeln.

Für ein Gebiss mit fehlenden Zähnen ist eine herausnehmbare Zahnrekonstruktion in Form einer Modellguss-Teilprothese eine preisgünstige Langzeitversorgung. Seit vielen Jahren bewährt sich dafür eine gegossene Edelstahl-Legierung optimal.

Die künstlichen Prothesenzähne werden dauerhaft mit der Metallbasis verbunden, der Zahnfleischschwund durch zahnfleischfarbenen Kunststoff ersetzt. Die künstlichen Prothesenzähne sind überwiegend aus Porzellan oder Kunststoff gefertigt. Form und Farbe können vom Zahntechniker individuell verändert werden.

Der Vorteil der Modellguss-Prothetik besteht in der unkomplizierten Handhabung beim Ein- und Ausgliedern. Anfallende Reparaturen lassen sich problemlos durchführen.

Fehlen eigene Zähne und ist mit einem weiteren Zahnverlust zu rechnen, bietet sich die Kunststoff-Teilprothese als Übergangslösung an. Bei diesem herausnehmbaren Zahnersatz besteht die Basis aus zahnfleischfarbenen Kunststoff, in dem die Ersatzzähne (meist aus Kunststoff) befestigt sind. Der Halt der Prothese erfolgt über gebogene Klammern aus Stahl oder Golddraht an noch vorhandenen, eigenen Zähnen.

Alle Zähne sind weg!

Bei völligem Zahnverlust werden die fehlenden Zähne durch eine Total- oder Vollprothese aus Kunststoff ersetzt. Hierbei bedeckt die Oberkieferprothese den ganzen Gaumen und die Unterkieferprothese den Kieferkamm.

Um die Bruchgefahr bei Vollprothesen zu vermindern, können diese mit einer Modellguss- oder Titaneinlage oder einer gegossenen Netzplatte verstärkt werden. Die Einlagen sind gänzlich von Kunststoff umkleidet und lassen dadurch ein Unterfüttern der Prothese bei Bedarf zu.

Wie wär's mit einem Implantat?

Fehlen für eine festsitzende Brücke ausreichende Verankerungszähne, können in dem teil- bzw. unbezahnten Kieferkamm nach gründlicher Untersuchung durch den Zahnarzt bzw. Kieferchirurgen als Stützpfeiler so genannte Implantate in den Kieferknochen eingesetzt werden, die eine funktionelle, ästhetische, fest einsetzbare Brückenkonstruktion ermöglichen.

Als Implantatmaterial wird derzeit noch überwiegend Keramik oder Titan verwendet. Beide Werkstoffe zeichnen sich durch gute Verträglichkeit (Biokompatibilität) aus. Vereinzelt können jedoch bei Allergikern Störungen auftreten. Das Material der Zukunft ist Zirkonium: Aus ganzheitlicher Sicht sind Zirkonium-Implantate für den menschlichen Körper sehr gut verträglich und zeigen bisher keinerlei Nebenwirkungen.

Wie steht's mit der Garantie?

Der Zahnersatz in Österreich ist von höchster Qualität. Sollten dennoch bestimmte Umstände eintreten, die Korrekturen hervorrufen, hat der Patient Anspruch auf Garantieleistungen. Denn auch für die Zahntechniker gilt das strenge Medizinproduktegesetz (MPG), das dem Patienten garantiert, ausschließlich Produkte von höchster Qualität zu erhalten.

Und wenn man allergisch ist?

Die Forschung in der Medizin- und Materialtechnik beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten intensiv mit der Entwicklung "biokompatibler und antiallergener“ Materialien. Inzwischen gibt es eine Reihe von Materialien, die auch bei allergischen Patienten bedenkenlos eingesetzt werden können, wie zum Beispiel Gold, Titan, Vollkeramik und Zirkonium. Eine Beratung bringt Klarheit.