Ohne spürbare Entlastungen ist Wirtschaft ernsthaft in Gefahr!
Nach der jüngsten Nationalratswahl meldet sich die Wirtschaftskammer Salzburg wieder mit ihrer „Klartext“-Kampagne zu Wort. Einmal mehr fordert Präsident Peter Buchmüller von der künftigen Regierung spürbare Entlastungen. Nur so könne die heimische Wirtschaft im internationalen Wettbewerb bestehen.
Lesedauer: 1 Minute
Eine überbordende Bürokratie, die dritthöchste Steuerlast auf Arbeit weltweit und ein im internationalen Vergleich hohes Lohnniveau bringen die heimische Wirtschaft immer mehr unter Druck. WKS-Präsident KommR Peter Buchmüller sieht den Wirtschaftsstandort Österreich ernsthaft in Gefahr und verlangt von der künftigen Regierung in den drei angeführten Bereichen spürbare Entlastungen.
Entlastung des Faktors Arbeit
Die jüngste Konjunkturumfrage der WKS hat ergeben, dass Salzburgs Betriebe vor allem unter den hohen Arbeitskosten leiden und eine Entlastung des Faktors Arbeit dringend nötig haben. „Aus diesem Grund sollten sich die Gewerkschaften bei den heurigen Lohnverhandlungen zurücknehmen und den Ernst der Lage erkennen. Wir brauchen dieses Mal moderate Lohnabschlüsse,“ bekräftigt Buchmüller. Denn die hohen Lohnabschlüsse aus dem vergangenen Jahr haben den Konsum nicht wie erwartet angekurbelt, sondern haben sich als schwerer Rucksack für die Wirtschaft entpuppt, der die Wettbewerbsfähigkeit stark beeinträchtigt.
Deshalb schlägt die WKS eine Senkung der Lohnnebenkosten vor. „Potenzial sehen wir bei der Arbeitslosen- und Unfallversicherung sowie beim Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Unser gut ausgebautes Sozialsystem würde dadurch nicht geschwächt“, ist Buchmüller überzeugt. Außerdem setzt sich die Wirtschaftskammer Salzburg für Steuerreduktionen, insbesondere auf Arbeit ein. „Die hohe Besteuerung auf den Faktor Arbeit ist unfair gegenüber den arbeitenden Menschen, weil ihnen netto einfach zu wenig bleibt. Das reduziert dann naturgemäß auch die Leistungsbereitschaft, viele reduzieren ihre Stunden, weil die hohe Besteuerung keinen Anreiz darstellt. Leistung muss sich aber wieder lohnen, denn wenn weniger gearbeitet wird, setzen wir den Wohlstand aller auf das Spiel,“ spricht der WKS-Präsident eine Warnung aus.
Bürokratie bremst Wirtschaftsdynamik
Entlastet gehören die Betriebe laut dem WKS-Präsidenten auch von einer vielfach überbordenden Bürokratie. Eine market-Studie im Auftrag der WKÖ hat ergeben, dass KMU 19,3 Arbeitsstunden pro Woche für Bürokratie aufwenden müssen, das sind rund 2,5 Arbeitstage. „Das gehört gestoppt. Die Bürokratie ist eine Wachstumsbremse und belastet die Betriebe“, warnt Buchmüller. Er spricht sich deshalb für eine sogenannte „Sunset Legislation“ aus, bei der Gesetze nach einer Evaluierung entweder verlängert werden oder auslaufen. Dazu brauche es ein Ende des Golden Platings und mehr Anstrengungen bei der Digitalisierung und bei Vereinfachungen im Verwaltungsbereich.