Positionspapier Ausbau erneuerbarer Stromproduktion
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Österreich hat sich mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Stromverbrauch (bilanziell) aus erneuerbaren Energien darzustellen. Die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich Industrie unterstützt dieses Ziel, da jede in Österreich produzierte Kilowattstunde Strom die nationale Resilienz erhöht und die Strompreise mittelfristig von fossilen Preiseinflüssen unabhängiger macht. Eine ausreichende Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom ist außerdem die Voraussetzung, zahlreiche Industrieprozesse klimaneutral zu gestalten.
Der Zubau erneuerbarer Stromproduktionskapazität (insg. 27 TWh p.a.) stellt tatsächlich nur ein Minimal-Etappenziel auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität Österreichs 2040 dar. Das EAG adressiert nur etwa 7 Prozent der aktuellen österreichischen Primärenergieaufbringung. Sollen in den Jahren nach 2030 die Bereiche Industrie, Gebäude und Mobilität tatsächlich vollständig klimaneutral gemacht werden, sind nach 2030 noch deutlich höhere Anstrengungen und vor allem auch internationale Kooperationen für den Import erneuerbarer Energien erforderlich. In diesem Jahrzehnt muss etwa die Hälfte der Österreichischen Primärenergieaufbringung von fossil auf erneuerbar umgestellt werden – oder durch Energieeffizienzmaßnahmen eliminiert werden.
Aufgrund ihrer exportorientierten Struktur steht die österreichische Industrie im Wettbewerb mit anderen (auch außereuropäischen) Standorten. Nachteile bei den Energiekosten gegenüber diesen Standorten verzerren den Wettbewerb und gefährden damit Produktionsauslastung und zukünftige Investitionen. In vielen Branchen wächst zudem der Druck, die CO2 -Emissionen in der Produktion nachweislich zu reduzieren. Eine verlässliche, erneuerbare Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen hat für die oberösterreichische Industrie daher höchste Priorität.
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