Fakt 9: Österreich hat ein zu komplexes Steuersystem!
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Ein besonderes Problem für die Wettbewerbsfähigkeit ist die Komplexität des Steuerrechts. Über die letzten Jahre hat sich die Komplexität erheblich erhöht. Diese Entwicklung bedingt nicht nur auf der Seite der Unternehmen einen laufenden Anstieg der Compliance Kosten, sondern nimmt auch erhebliche Ressourcen auf Ebene der Finanzverwaltung in Anspruch.
Deutsche Studien zu Familienunternehmen aus 2018 zeigen, dass etwa 60% der Familienunternehmerinnen und -unternehmer die Bedeutung des internationalen Steuerwettbewerbs um attraktive Standortbedingungen für die Ansiedlung von Investitionen zu erreichen als stark oder eher stark einstufen. Eine deutliche Mehrheit erwartet von der deutschen Regierung Maßnahmen, um im Steuerwettbewerb besser bestehen zu können. Hervorzuheben ist allerdings auch, dass sich der wichtigste Wunsch der Betroffenen nicht auf die Reduktion von Steuern bezieht. Denn die meisten wünschen sich eine Reduktion von Bürokratie, weil nur ein einfaches und klares System attraktiv sein kann. Dies umso mehr, weil in den letzten Jahren das Steuerrecht in Mitteleuropa - insbesondere aufgrund der europäischen Vorgaben - immer komplexer wird. So hat das Mindestbesteuerungsgesetz aus dem Jahr 2024 allein 84 Paragraphen, während das gesamte Körperschaftsteuergesetz nur 27 Paragraphen hat.
Einen Eindruck von der Zunahme der Komplexität bekommt man beispielhaft, wenn man die Entwicklung der Anzahl der Wörter in den Übergangsbestimmungen im Einkommensteuergesetz betrachtet. Dabei ist dieses Gesetz nur eines von vielen Steuergesetzen: