Fakt 11: Österreich gehört zu den Ländern mit besonders hoher Umverteilung durch Steuern und Sozialabgaben!
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Die Umverteilung über Steuern, Sozialbeiträge und öffentliche Geld- und Sachleistungen führt in Österreich zu einer deutlich gleichmäßigeren Verteilung der Ressourcen auf die Bevölkerung. Die Umverteilung hat dabei über die Jahre deutlich zugenommen.
Gemäß Untersuchungen des WIFO haben Personen im unteren Einkommensdrittel im Jahr 1991 etwa 30,8% zusätzliches Einkommen aus Sozialtransfers (Geld- oder Sachtransfers) erhalten, während dieser Wert im Jahr 2005 bereits bei 73,6% lag.
Auch die Sozialquote (Sozialausgaben in Prozent zum BIP) steigt seit 1955 stetig an: Im Jahr 1955 war Österreich noch bei 16,7%, im Jahr 1990 bei 26,1% und im Jahr 2022 bei 30,4%. Somit ist es nicht verwunderlich, dass mehr als zwei Drittel der Abgabenleistung in Österreich in Sozialtransfers fließt. Das Sozialsystem in Österreich ist dadurch über die Zeit zum „Versorgungssystem“ von großen Bevölkerungsteilen geworden. Das bestätigt auch die stetig steigende Anzahl der Personen, die gar keine direkten Steuerleistungen mehr für das Gemeinwohl erbringen (wie Lohn- und Einkommensteuer). Praktisch kommt es heute zu einer starken Umverteilung von den „oberen“ 20% zu allen anderen Personen, weil nur bei diesen zwei Dezilen das Markteinkommen höher ist als das Sekundäreinkommen bzw. das Einkommen nach der Umverteilung (WIFO, Umverteilung durch den Staat Österreich 2019).