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© Andreas Röbl
Holzbau, Landesinnung

Dialog Holzbau 2025

Holz auf Rezept: Wie wirken sich Baustoff und Architektur auf die Gesundheit aus?

Lesedauer: 2 Minuten

18.02.2025

Am Dienstag, den 11. Februar 2025, fand in der Kepler Hall an der JKU Linz der Dialog Holzbau statt. Im Fokus der Veranstaltung von proHolz OÖ und der Landesinnung Holzbau OÖ standen diesmal die Themen "Healing Architecture" und "Gesundheitsbauten aus Holz".

Holz und Gesundheit: Eine umweltmedizinische Betrachtung

Hans-Peter Hutter, renommierter Umweltmediziner und gefragter ORF-Experte, ist stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin an der Medizinischen Universität Wien. Er forscht zu den Auswirkungen von Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Klimawandel, Lärm und Chemikalien auf die Gesundheit.

In seinem Impulsvortrag betonte Hutter, dass die gesundheitlichen Auswirkungen eines Raumes und seiner Architektur von zahlreichen Faktoren abhängen und nicht auf einen einzigen Aspekt reduziert werden können. Holz jedoch könne einen positiven Beitrag dazu leisten.

Holz im Krankenhaus: Die positive Wirkung von Naturmaterial

Das schwedische Architekturbüro White Arkitekter, mit 900 Mitarbeitern und 13 Büros weltweit, hat sich unter anderem auf die Gestaltung von Gesundheitsbauten mit natürlichen Materialien spezialisiert. Architekt Frank Wiesemeyer präsentierte beim Dialog Holzbau aktuelle Projekte, darunter den Neubau der Medizinischen Klinik Tübingen in Holzbauweise.

Das zentrale Konzept: Personal, Patienten und Besucher sollen direkten Zugang zur Natur haben. Das teilweise sichtbar belassene Baumaterial Holz schafft auch im Innenraum eine natürliche Verbindung zur Umwelt und sorgt für eine außergewöhnlich angenehme Atmosphäre. Dadurch wird der Patient beinahe zum Gast – und das Krankenhaus zu einem Gesundheitsbau.

Wiesemeyer wies darauf hin, dass der Blick in die Natur nachweislich die Genesung fördert. Dies sei nicht nur durch zahlreiche Studien belegt, sondern entspreche auch seinen Erfahrungen aus zahlreichen umgesetzten Bauprojekten im Gesundheitssektor.

Vom „kranken Haus“ zum Erholungsraum – mit Hilfe von Holz?

Lange Zeit wurden Gebäude für Gesundheitseinrichtungen rein funktional geplant, während Architektur und Raumqualität eine untergeordnete Rolle spielten. Wer kennt sie nicht – die monotonen, langen Gänge unter grellem Licht und die sterilen Zimmer mit einem Hauch von Desinfektionsspray in der Luft? In den letzten Jahren hat sich dies jedoch grundlegend gewandelt. Die Frage, welchen Beitrag Holz zu einer gesundheitsfördernden Atmosphäre in Gesundheitsbauten leisten kann, wurde in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion erörtert.

Die oberösterreichische Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander betonte, dass eine gesunde Umgebung nicht nur für Patientinnen und Patienten essenziell sei. Auch für die Gewinnung und Bindung von Pflegepersonal könne ein ansprechendes Umfeld eine wichtige Rolle spielen.  Dominik Bammer ist Allgemeinmediziner und Geschäftsfüherer des Primärversorgungszentrum Salvida in Kirchham. Seine Patienten schätzten die angenehme Architektur des in Holz errichteten Gebäudes – manche kämen sogar nur wegen des integrierten Cafés. Auch in Österreich entstehen erste Gesundheitsbauten aus Holz, wie Christian Lagger von den Elisabethinen in Graz berichtet. Dort wird ein großes Bauprojekt mit 217 Betten und einem fünfgeschossigen Holz-Zubau (5.000 m²) realisiert. Lagger teilte seine Erfahrungen mit den Teilnehmenden.

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Tagungsunterlagen

Handout - Professor Hans-Peter Hutter, Medizinische Universität Wien (folgt in Kürze)
Vortrag - Architekt Frank Wiesemeyer, White Arkitekter

Kooperationspartner

JKU - Johannes Kepler Universität
Kammer der ZiviltechnikerInnen | ArchitektInnen und IngenieurInnen OÖ und SBG
Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder OÖ

Sponsoren

BMI Austria GmbH
Fundermax GmbH
Holz Reisecker GmbH & Co KG
Keplinger GmbH
Pfeifer Timber GmbH
Rotho Blaas GmbH
SIHGA GmbH
Wiehag Holding GmbH