Rückenansicht einer Person mit zum Dutt gebundenen Haaren, Hand mit Kugelschreiber an Kinn gestützt, im Hintergrund verschwommen weitere Personen an Tisch sitzend
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WKÖ-Trefelik bedauert, dass Gewerkschaft auf KV-Erhöhung beharrt, die mit Realität wenig zu tun hat

In 4. Verhandlungsrunde mehrere Varianten diskutiert, doch Orientierung an Benya-Formel ist auch bei rückläufiger Produktivität nötig

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Aktualisiert am 21.11.2024

"Wir hatten lange, wertschätzende Gespräche, doch die Arbeitnehmervertreter:innen sind leider immer noch nicht bereit, die Realität zu akzeptieren. Sie fordern weiter einen Abschluss, der sich angesichts der konjunkturellen Situation für die Handelsbetriebe einfach nicht ausgeht", so Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel, nach der 4. Verhandlungsrunde über die Gehälter der Angestellten und Lehrlinge im heimischen Handel. 

"Unser offizielles Angebot lautet weiterhin ein Zwei-Jahres-Abschluss mit 3,1 % KV-Erhöhung 2025 und einem Plus von 0,5 % auf die rollierende Inflation 2026. Voraussetzung ist eine ‘Begrenzung der Inflationsrate nach oben’. Dafür haben wir auch eine aktuelle Berechnung des Instituts für Höhere Studien (IHS) eingeholt - die eine 12-Monats-Inflation von Oktober 2024 bis September 2025 von 2,2 % prognostiziert. Der Vorschlag der Arbeitgeber:innen wäre somit innerhalb der Prognosebandbreite. Doch wir haben in den Gesprächen auch andere Varianten diskutiert, es ist letztlich an Details gescheitert. Aber auch die Details sind für die Handelsunternehmen in Zeiten wie diesen nicht leicht zu stemmen", so Trefelik.

Daher biete man ein Angebot, das sich an der Benya-Formel orientiert. Denn zu berücksichtigen ist die Produktivität schließlich auch dann, wenn sie rückläufig ist. "Und das ist im Handel bereits seit einigen Jahren der Fall", stellt Trefelik klar. So sank die Arbeitsproduktivität im heimischen Handel laut IHS von 2021 bis 2024 im Durchschnitt um 3,4 %. Betrachtet man nur das Jahr 2023, dann ist der Rückgang mit 5,6 % noch dramatischer.

Es geht um den Erhalt von Arbeitsplätzen und Betrieben 

"Die Handelsunternehmen müssen aktuell laufend den Spagat zwischen steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen schaffen. Daher gibt es eine Grenze, wo wir schwer drüber können. Ziel muss schließlich sein, weitere Schließungen und Insolvenzen im Handel zu vermeiden und Arbeitsplätze zu erhalten", so Trefelik abschließend. 

Ein nächster Verhandlungstermin wird erst fixiert.