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WKÖ-Trefelik: Geplante Bearbeitungsgebühr und strengere Auflagen für Temu und Shein sind Schritte in die richtige Richtung
Bundessparte Handel begrüßt Vorschläge der EU-Kommission – sie tragen dazu bei, unfairen Wettbewerb von Seiten der Billigplattformen einzudämmen
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"Chinesische Plattformen wie Temu und Shein bedienen sich unfairer Praktiken, die ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Um zu verhindern, dass europäische Handelsunternehmen dadurch immer mehr unter Druck geraten, ist es höchst an der Zeit, dass die EU hier wirksame Maßnahmen setzt", sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Er begrüßt damit die Vorschläge der EU-Kommission, eine Bearbeitungsgebühr als kurzfristige Maßnahme auf Pakete von Onlinehändlern aus Drittstaaten einzuführen. Mittelfristig sollen mit der EU-Zollreform, die schrittweise ab 2028 umgesetzt werden soll, Plattformen als Schlüsselakteure die Zollverwaltung entlasten. Unter anderem sollen künftig große Plattformen für ihre Marktplatzhändler sowohl die Umsatzsteuer als auch die Zollabgabe einheben und abführen sowie darüber hinaus kontrollieren, ob die angebotenen Waren den EU-Vorgaben, insbesondere den EU-Sicherheitsstandards, entsprechen.
"Die vorgeschlagenen Maßnahmen gehen in die richtige Richtung, um die Vielzahl an Paketen aus China, mit der wir es aktuell zu tun haben, einzudämmen", so Trefelik. Positiv sei vor allem, dass die großen Online-Plattformen selbst verstärkt in die Pflicht genommen werden sollen. "Wenn künftig die Plattformen dafür sorgen müssen, dass alles seine Richtigkeit hat und auch sämtliche Abgaben ordnungsgemäß abgeführt werden, dann macht das auch die Kontrolle wesentlich einfacher. Denn zigtausende kleine chinesische Shops zu kontrollieren, überfordert die europäischen Zollbehörden", sagt der Bundesspartenobmann.
Zusätzlich ist vorzeitige Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze nötig
Trefelik zufolge müssen diesen geplanten Schritten aber weitere folgen. „Wichtig wäre vor allem noch, dass die für 2028 geplante Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze vorgezogen wird und eine länderübergreifende Risikoanalyse erfolgt, um Unterdeklarierungen zu verhindern“, so Trefelik.
(PWK043/DFS)