WKÖ-Prauchner sieht sich bestätigt: „Zahlen zeigen, wir handeln fair“
Tätigkeitsbericht des Fairness-Büros verdeutlicht partnerschaftlichen Umgang zwischen Handel und Produzent:innen
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Der Lebensmittelhandel begrüßt die Bemühungen des Fairness-Büros zur Förderung von Transparenz und Fairness entlang der Lebensmittelkette. „Der Bericht des Fairness-Büros zeigt, dass der Lebensmittelhandel fair handelt. Im Jahr 2023 wurden lediglich 235 Beschwerden beim Fairness-Büro eingereicht, von denen nur zwei Fälle an die Bundeswettbewerbsbehörde weitergeleitet wurden. Angesichts der immensen Anzahl von täglichen Geschäften im Lebensmittelhandel wird deutlich, dass ein partnerschaftlicher Umgang herrscht“, zeigt sich Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), erfreut.
Jedoch sei der Bericht des Fairness-Büros einseitig und vernachlässigt die Perspektive des Lebensmittelhandels, kritisiert das Bundesgremium. „Die derzeit angespannte Wirtschaftslage setzt alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette gleichermaßen unter Druck. Aufgrund der immer kleineren Gewinnspannen im Lebensmittelhandel und des harten Wettbewerbs müssen wir intensiv verhandeln, um sowohl den Bedürfnissen der Verbraucher als auch den Forderungen der Politik nach immer günstigeren Lebensmitteln gerecht zu werden“, betont Prauchner. Doch intensiv verhandeln sei nicht per se unredlich: „Es ist nicht jede intensive Verhandlung gleichzeitig als unlautere Methode zu betrachten. Hier ist eine differenzierte Betrachtung der Situation erforderlich.“
Die Kund:innen erwarten hochwertige, nachhaltig produzierte Produkte aus der Region. Der Lebensmittelhandel strebe danach, dieser Nachfrage gerecht zu werden. „Daher sind die Landwirtschaft und heimische Produzent:innen wichtig für uns als verlässliche Partner:innen, deren Anliegen wir ernst nehmen“, sagt Prauchner. Der Lebensmittelhandel sei für einen konstruktiven Dialog offen. Jeder gemeldete Fall müsse gründlich untersucht und etwaige Verfehlungen angemessen geahndet werden, wobei die Rahmenbedingungen berücksichtigt werden müssen. „Das aktuelle Klima, das absichtlich ein negatives Bild des Lebensmittelhandels zeichnet, schadet allen Beteiligten. Wir dürfen nicht vergessen, dass viele Nahversorger unter der derzeitigen wirtschaftlichen Lage massiv leiden und viele von ihnen vor dem Aus stehen“, erinnert Prauchner.
Der Lebensmittelhandel ruft daher zu einem ausgewogenen Diskurs auf, der alle relevanten Perspektiven einbezieht und die gemeinsamen Interessen Produzent:innen, Händler:innen und Verbraucher:innen in den Vordergrund stellt.