Nahaufnahme mehrerer Tachometer mit unterschiedlichen Zahlen und Pfeilen, eingebaut in eine schwarze Oberfläche
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WKÖ-Klacska: Mehr Tempo bei SAF-Produktion nötig, denn erste Airlines verabschieden sich von Klimazielen

Mit Air New Zealand hat erste große Airline ihre Klimaziele aufgegeben, Ausbau der Produktion von nachhaltigem Treibstoff muss vorangetrieben werden

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Aktualisiert am 31.07.2024

"Die Entwicklung geht in die völlig falsche Richtung. Mit Air Zealand hat sich nun die erste größere Airline von ihren Zielen zum Abbau von CO2-Emissionen verabschiedet, weitere Fluglinien überlegen das ebenfalls. Wir müssen das Tempo beim Ausbau der Produktion von Sustainable Aviation Fuel (SAF) daher um ein Vielfaches erhöhen", fordert Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), angesichts dieser alarmierenden Entwicklung. Ansonsten sei das Ziel, das die 184 Mitgliedsstaaten der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) der Vereinten Nationen 2022 vereinbart haben, nämlich bis 2050 Netto-null-Emissionen im internationalen Luftverkehr zu erreichen, massiv in Gefahr.

"Selbst die von der EU vorgesehene Beimischung von SAF, die im nächsten Jahr 2 % betragen soll und sich dann schrittweise erhöht, werden wir mit den aktuellen Versorgungslücken nicht erfüllen können", warnt Klacska. Denn die verfügbare Menge an grünem Kerosin kann derzeit mit der Nachfrage bei weitem nicht mithalten und sei obendrein noch viel zu teuer. Darauf haben auch Günther Ofner, Vorsitzender der WKÖ-Berufsgruppe Luftfahrt sowie andere Luftfahrtexperten kürzlich in einer gemeinsamen Pressekonferenz hingewiesen.

So zeigen etwa die Berechnungen der International Air Transport Association (IATA), dass beim aktuellen Ausbautempo der dafür notwendigen Infrastruktur und Raffinerien 2030 höchstens 24 Millionen Tonnen SAF produziert werden können, was einer Lücke von 22 Millionen Tonnen SAF entspricht - also fast 50% des Bedarfs.

Klacska fordert daher einen raschen Ausbau von SAF-Produktion und Infrastruktur. Zudem müsse die Preisdifferenz zwischen SAF und herkömmlichen Kerosin reduziert werden, dazu brauche es in der Einführungsphase Förderungen. "Und wir brauchen auch eine Jahresdurchrechnung der ab 2025 stufenweisen Beimischung von SAF. Auf diese Weise können unterschiedliche Verfügbarkeiten besser ausgeglichen werden", so Klacska.

(PWK296/DFS)