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WKÖ-Klacska: EU-Rechnungshof bestätigt Forderung der Verkehrswirtschaft nach einem realistischen EU-Konzept für die Defossilisierung des Transportsektors

Höhere Nachfrage nach erneuerbarem Wasserstoff benötigt deutliche Anreize für Nutzer und Erzeuger

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Aktualisiert am 18.07.2024

„Umweltmaßnahmen benötigen solide Schritte und keine politisch motivierten Ansagen, die sich hinterher nicht realisieren lassen wie bei der nun auch vom EU-Rechnungshof bemängelten EU-Wasserstoffstrategie. Planungen ohne verlässliche wirtschaftliche Kalkulationsgrundlagen halten Investoren - von der Wasserstofferzeugung bis zum Verbraucher im Fahrzeug - ab, auf diese relativ kostspielige Defossilisierungslösung zu setzen“, betont Alexander Klacska, Obman der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Ein Hochlauf der Wasserstoffmobilität bzw. eine höhere Nachfrage nach klimaneutralem Wasserstoff müsse einhergehen mit einer wirksamen Förderung der höheren Technologiekosten bei den H2-Fahrzeugen und der Tankinfrastruktur, die auf einem klarem EU-Konzept für die Nutzung von Wasserstoff im Transport basiert.

Wasserstoffmobilität ist aus Sicht der Verkehrswirtschaft ein vielversprechender Ansatz zur Defossilisierung bei Nutzfahrzeugen wie Bussen und schweren Lkw. Wasserstoff wird nicht nur bei der Brennstoffzellentechnologie benötigt, sondern auch bei der Erzeugung von HVO (Hydrierten Pflanzenölen), die ebenfalls vom Schwerverkehr bis zum Baubereich eingesetzt werden können. Zudem ist er für die Erzeugung von nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF) relevant, die für eine grüne Luftfahrt unverzichtbar sind.

Die Wasserstoffmobilität sollte auch auf EU-Ebene unbedingt stärker beachtet werden. Die Europäische Wasserstoffbank ist ein wichtiges Instrument, um die Lücke zu schließen zwischen dem Produktionspreis und dem Preis, den die Verbraucher derzeit zu zahlen bereit sind - auf einem Markt, auf dem nicht-klimaneutraler Wasserstoff noch billiger zu produzieren ist. Ergänzend dazu sei eine fundierte Strategie notwendig, um den Import von klimaneutralem Wasserstoff langfristig zu sichern - und das möglichst unabhängig von geopolitischen Ereignissen, so Klacska abschließend. (PWK289/SR)