Zwei Stoffe Falten werfend und aneinander liegend: Weißer Stoff mit vier blauen Sternen und grüner Linien, darin in Trennlinie verlaufend dunkelblauer Stoff mit Kreis bildenden gelben Sternen
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WKÖ-Industrie-Bundessparteobmann Menz: Mercosur-Abkommen ist starkes Lebenszeichen für regelbasierten Freihandel

Abkommen schafft Wachstumschancen für alle Branchen der Industrie

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Aktualisiert am 06.12.2024

Die österreichische Industrie begrüßt die Einigung zwischen der EU und Mercosur ausdrücklich. Sie ist ein starkes Lebenszeichen für regelbasierten Freihandel in einer Zeit zunehmender globaler Spannungen und protektionistischer Tendenzen. "Die weltgrößte Freihandelszone schafft Wachstumschancen für alle Branchen der österreichischen Industrie. Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist diese Perspektive für unsere Unternehmen wichtiger denn je", hebt Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der WKÖ, hervor.

Österreich hat einen deutlichen Handelsüberschuss mit den Mercosur-Staaten, zu denen Argentinien, Bolivien, Brasilien, Uruguay, Paraguay gehören. Die wichtigsten Exportsektoren sind u.a. Arzneimittel, Chemikalien, Messgeräte, Stahlprodukte, Maschinen und Elektrogeräte, Softdrinks und Papierwaren. Mehr als 1000 österreichische Unternehmen, davon fast 2/3 KMU, exportieren bereits dorthin. Das Abkommen schafft für die EU-Unternehmen und den internationalen Handel insgesamt deutliche Vorteile. Die Abschaffung bzw. deutliche Reduktion der Zölle auf mehr als 90% der Waren sowie der Zugang zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten in den südamerikanischen Staaten und damit zu strategisch wichtigen Rohstoffen und Vormaterialien bietet einen klaren Wettbewerbsvorteil für EU-Unternehmen und das wiederum kann einen signifikanten Wachstumsschub auslösen.

Nach jahrelangen Verhandlungen konnte ein aus Sicht der Industrie ausgewogener Kompromiss erzielt werden, der auch die Bedenken der Umwelt- und Klimaschützer sowie der Landwirtschaft berücksichtigt. So verpflichtet das Abkommen die Partnerstaaten, die Pariser Klimaziele einzuhalten, illegale Brandrodungen zu bekämpfen und Regenwald wieder aufzuforsten; ILO-Kernarbeitsnormen und hohe Umweltstandards werden darüber hinaus auch gewährleistet. Begrenzte Zollkontingente schützen zudem die heimische Landwirtschaft, insbesondere in sensiblen Bereichen.

"Dieses Abkommen ist ein Zeichen kluger internationaler Handelspolitik, die neben den ökonomischen Interessen auch ökologische und soziale Standards nicht nur berücksichtigt, sondern vorantreibt", so Menz abschließend. (PWK461/Pat)