WKÖ-Hotellerie: Österreichs Beherbergungsbetriebe zeigen sich krisenfest
Jetzt Weichen für die Zukunft stellen: Kostendruck senken, konkrete Maßnahmen setzen
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Der österreichische Tourismus hat die pandemiebedingten Nächtigungsrückgänge hinter sich gelassen, das beweisen die heute, Freitag, von der Statistik Austria veröffentlichten Nächtigungszahlen für das Tourismusjahr 2023. Mit 151,14 Mio. Nächtigungen lagen die Nächtigungen nur 1% unter jenen des Vor-Corona-Jahres 2019, gegenüber dem Vorjahr konnte mit 14,24 Mio. mehr Nächtigungen ein Plus von 10,4% erzielt werden.
Die Zahlen bestätigen den guten, da auch frühen Start in die laufende Wintersaison 2023/24. Im ersten Drittel lag die Zahl der Nächtigungen mit 16,56 Mio. um 5,6% über dem Wert des entsprechenden Zeitraums im Vorjahrs. Durchaus mit Optimismus blickt die Branche auf den traditionell nächtigungsstarken Februar und auch ein Blick auf den Sommer stimmt positiv: „89% der Österreicher:innen wollen 2024 verreisen, davon plant ein Großteil – quer durch alle Altersgruppen, von 57% der Generation Z bis zu 80% der Generation der Babyboomer - Urlaub im eigenen Land. Das stimmt optimistisch“, kommentiert Hans Spreitzhofer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Ergebnisse des Ruefa Reisekompass 2024. Demnach sind zwar nur 29% der Österreicher:innen bei der Urlaubsplanung an die Schulferien gebunden – dennoch urlauben die allermeisten in den Monaten Juli und August. Aber: Die Beliebtheit der Vor- und Nach-Ferienzeiten im Mai, September sowie der Oktober 2024 nimmt zu.
Österreicher:innen wie auch ausländische Gäste machten Tourismusjahr 2023 erfolgreich
„Die aktuellen Nächtigungszahlen bestätigen, dass unsere österreichischen Stammgäste gerne im eigenen Land urlauben. Wichtig für Österreichs Hotellerie sind natürlich aber auch die Nächtigungen der ausländischen Gäste, die mit 71% der Nächtigungen im Sommer 2023 sowie mit 74% über das Kalenderjahr 2023 hinweg entscheidend für ein gutes Ergebnis waren“, analysiert Spreitzhofer. Starke Zuwachsraten gab es von Gästen aus den USA (+32,1%), UK (27,6%) sowie aus Ungarn (23,4%), Tschechien (20,1%) und Italien (20,4%), aber auch Deutschland und die Niederlande – die wichtigsten Herkunftsmärkte – verzeichnen Zuwachsraten.
Steigende Kosten und Sparverhalten der Gäste setzten Betriebe unter Druck
Spreitzhofer: „Auch wenn die erfreulichen Nächtigungszahlen im letzten Jahr und der Ausblick auf 2024 uns durchaus optimistisch stimmen, muss klar sein, dass das kein Selbstläufer ist. Unsere Unternehmer:innen arbeiten hart, sind innovativ und müssen äußerst flexibel agieren, um attraktive Angebote in jeder Alters- und Preisklasse für Gäste aus dem In- und Ausland zu schnüren. Wir dürfen daher die bestehenden Herausforderungen für unsere Betriebe nicht außer Acht lassen: die steigenden Kosten in allen Bereichen – Energie, Lebensmittel, Zinsen, Arbeitskräfte – setzen die Branche unter Druck. Das spiegelt sich auch im Gästeverhalten wieder, denn die Nebenkonsumationen im Urlaub – für Verpflegung, aber auch Zusatzdienstleistungen wie Massagen – gehen stark zurück. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre zu stellen und noch wesentliche ausstehende Punkte aus dem aktuellen Regierungsprogramm umzusetzen.“