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WKÖ-Horvath: Streik der Gewerkschaft vida ist unverantwortlich und hat Folgen für tausende Fahrgäste
Kollektivvertragsverhandlungen durch vida erneut abgebrochen – angekündigter Streik am 20.2. mit schwerwiegenden Verkehrsbehinderungen verbunden
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Heute sind die letzten Bemühungen, den angedrohten Streik der Buslenker abzuwenden, endgültig gescheitert. Nach vier äußerst intensiven Kollektivvertrags-Verhandlungsrunden sehen sich die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Busbranche mit einer unveränderten Blockadehaltung und starkem Streikwillen der vida konfrontiert. Trotz eines fairen neuen Angebotes wurden die Verhandlungen von der vida erneut abgebrochen. Martin Horvath, Chefverhandler der Busbranche in der WKÖ, bezeichnet die angekündigten Streiks der vida am 20.2. als "rücksichtslos und mit schwerwiegenden Folgen für tausende Fahrgäste".
Das letzte Angebot der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber war nicht nur umfassend und zukunftsorientiert, sondern auch mit keiner einzigen Verschlechterung für die Beschäftigten verbunden: Im Rahmen eines einjährigen Abschlusses wurde eine Erhöhung der Löhne und Diäten um 3,5 % für das Jahr 2025 angeboten. Darüber hinaus legte die Arbeitgeberseite konkrete Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für den Linienverkehr auf den Tisch: eine Erweiterung der 100%-Nachtzulage um 1 Stunde für 2025, die alle Lenkerinnen und Lenker im Linienverkehr finanziell besserstellt, sowie spürbare Entlastungen bei langen oder geteilten Diensten im Linienverkehr. Lenkerinnen und Lenker hätten künftig das Recht erhalten, reduzierte Ruhezeiten oder geteilte Dienste abzulehnen. Die Diäten für Lenker im Gelegenheitsverkehr sollten um 7 % angehoben werden. Dieses Gesamtpaket der Arbeitgeberseite würde in Summe zu einem der für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktivsten Abschlüsse dieses Jahres gehören. "Die Entscheidung, bei diesem Angebot Warnstreiks durchzuführen, erweckt den Eindruck, dass die vida von Anfang an keine Einigung anstrebte. Wer die Fähigkeit zum Kompromiss verliert und sich nur noch auf die eigene mediale Inszenierung konzentriert, hat das Interesse an einer funktionierenden Sozialpartnerschaft verloren", so Horvath.
Unrealistische Forderungen der vida
Die vida habe auch in dieser Verhandlung an Forderungen festgehalten, die für die Busbranche nicht leistbar und in vielen Fällen existenzbedrohend sind: "Niemand, der Verantwortung für die Busbranche trägt, kann eine Forderung nach einer fast 10-prozentigen Lohnsteigerung erfüllen, denn das wäre Beihilfe zum wirtschaftlichen Selbstmord und gefährdet tausende bislang sichere Arbeitsplätze", stellt Horvath vor dem Hintergrund fest, dass in den letzten 6 Jahren der Einstiegslohn für Neuanfänger um 45 % erhöht und mit 2850,- EUR netto (inkl. Diäten und 3,5h wöchentlichen Überstunden) zu einem der höchsten Einstiegslöhne aller Branchen zählt.
Streikpolitik gefährdet Sozialpartnerschaft und Stabilität der Branche
Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber setzen auf Planungssicherheit für Busunternehmen und ihre Beschäftigten. Aus diesem Grund wurden bereits per 1.1.2025 freiwillig die Löhne um 3,5% erhöht. Die vida hingegen setzt auf mediale Aufmerksamkeit und Eskalation - auf dem Rücken der Fahrgäste. "Die Warnstreiks, bei denen frustrierte Pendlerinnen und Pendler, schulpflichtige Kinder und verärgerte Fahrgäste in Geiselhaft genommen werden, untergraben die Grundprinzipien eines fairen Dialogs", bedauert Horvath das Vorgehen der vida. Parallel zum Verhandlungsprozess musste die Busbranche in den vergangenen Wochen falsche und diffamierende Anschuldigungen hinnehmen, die das Vertrauen in die bisherige Sozialpartnerschaft schwer erschüttern.
Die Arbeitgeberseite appelliert erneut an die vida, ihrer Verantwortung für die Beschäftigten und für die Fahrgäste gerecht zu werden. "Alles andere wäre ein beispielloser Angriff auf die Zukunftsfähigkeit der Busbranche", schließt Horvath. (PKW056/DFS)