WKÖ-Fahrzeugindustrie und Automobilimporteure drängen auf Impulse für die Automobilwirtschaft
Tutner/Kerle: „Branche befindet sich in einer kritischen Phase“ – Interessenvertreter mit Handlungsempfehlungen an die Politik
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„Die österreichische Automobilwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der heimischen Wirtschaft und befindet sich nicht nur, aber vor allem wegen ihrer Abhängigkeit von den internationalen Märkten in einer kritischen Phase: Aufträge bleiben aus, die Produktion wird heruntergefahren, Standorte müssen geschlossen werden. Der Fachverband der Fahrzeugindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich hat daher gemeinsam mit dem Arbeitskreis der österreichischen Automobilimporteure Handlungsempfehlungen an die künftige Bundesregierung, an eine neue Bundesregierung formuliert“, so WKÖ-Fachverbandsobmann-Stellvertreter Hansjörg Tutner und Günther Kerle, Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure.
Handlungsbedarf 1: CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen - rasche Neubewertung, realistischere Ziele
„Die für 2026 geplante Neubewertung der Kohlendioxid-Emissionen von Kraftfahrzeugen ist ein wichtiger Schritt - er kommt aber zu spät“, bemängeln die Interessenvertreter Tutner und Kerle. Sie sehen im Bereich der so genannten CO2-Flottenziele für Pkw gleich mehrfachen Handlungsbedarf: „Einerseits muss die Revision auf 2025 vorgezogen werden, andererseits muss parallel dazu das ordentliche Gesetzgebungsverfahren bereits jetzt eingeleitet werden. Die weitere Diskussion muss ergebnis- und technologieoffen geführt werden. Auf Basis der Ergebnisse müssen realistischere CO2-Flottenziele festgelegt werden. Diese Forderung, die auch wir voll unterstützen, wurde bereits von mehreren europäischen Ländern an die Europäische Kommission herangetragen. Dieselben Überlegungen müssen übrigens auch für die Emissionsziele von schweren Nutzfahrzeugen und Anhängern angestellt werden“, urgieren Hansjörg Tutner und Günther Kerle.
Notwendigkeit 2: Förderung der Transformation
„Um sicherzustellen, dass auch in Zukunft qualitativ hochwertige Antriebe und Fahrzeuge in Österreich produziert werden, sollten die bereits etablierten Förderprogramme in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie Investitionen und Adaptierungen von Produktionsanlagen weitergeführt bzw. auf Großunternehmen ausgeweitet werden. Notwendig scheint uns in diesem Zusammenhang auch die Beseitigung der regionalen Bevorzugung Osteuropas im EU-Beihilfenrecht und die Aufnahme der Fahrzeugindustrie in die Branchenliste der EU für Umweltförderung“, so Fahrzeugindustrie-Obmann-Stellvertreter Hansjörg Tutner weiter.
Notwendigkeit 3: Emissionsfreie Antriebskonzepte forcieren
„Hier braucht es eine Ankaufsförderung sowohl im gewerblichen Bereich als auch für Private, egal ob es sich um E-Mobilität oder Wasserstofftechnologie handelt“, fordert Automobilimporteure-Vorsitzender Günther Kerle.
Handlungsbedarf 4 zur Senkung der Produktionskosten
„Ein Anliegen, das sich durch alle produzierenden Branchen zieht, ist die Senkung der Produktionskosten durch eine wirksame Bekämpfung der steigenden Energiekosten und insbesondere auch durch eine Senkung der Lohnnebenkosten“, fordern Tutner und Kerle. Nur so könne die Attraktivität des Industriestandortes Österreich wieder gestärkt werden.
Notwendigkeit 5: Neue Märkte erschließen
Das Mercosur-Abkommen, das eine der größten Freihandelszonen der Welt schaffen wird, ist eine wichtige Chance für ein Wirtschaftswachstum beider Regionen und angesichts des zunehmenden Protektionismus ein starkes Signal für einen freien, offenen und regelbasierten Handel. Es ist sehr erfreulich, dass die Europäische Kommission hier bereits eine politische Grundsatzeinigung erzielen konnte“. Dabei dürfe es aber nicht bleiben, so Günther Kerle und Hansjörg Tutner abschließend. (PWK479/JHR)