Rote Lok mit Güterwaggons fährt bei einem Bahnsteig ein, im Hintergrund zeigt sich eine ländliche Kulisse mit Wiesen, Wäldern und in einem Berg in der Ferne mit blauem Himmel
© Christian Vorhofer | WKO

WKÖ-Fachverband Schienenbahnen setzt auf seiner Wintertagung klare Signale für die Zukunft der Schiene und begrüßt das Zielnetz 2040

Obmann Scheiber: Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist eine der wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre

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Aktualisiert am 26.01.2024

Am 25. Jänner versammelten sich mehr als 100 Entscheidungsträger:innen, Expert:innen, Manager:innen und Geschäftsführer:innen aus dem gesamten Eisenbahnsektor in Wien zur diesjährigen Wintertagung des Fachverbandes Schienenbahnen. Gastgeber der Veranstaltung waren in diesem Jahr die ÖBB. Neben Fachinformationen über rechtliche Rahmenbedingungen rückte die Tagung insbesondere die Zukunft der Schiene in Österreich in den Mittelpunkt.

In Zeiten, in denen der Klimawandel globale Herausforderungen mit sich bringt, wird die Rolle der Schiene als nachhaltiger Verkehrsträger immer wichtiger. „Das Bewusstsein darüber ist mittlerweile weit verbreitet, und dennoch bleibt es eine unserer zentralen Aufgaben, kontinuierlich darauf aufmerksam zu machen, die Schiene gegenüber der Straße zu stärken“, betont Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Große Sorgen im Schienengüterverkehr

Während positive Entwicklungen im Personenverkehr zu verzeichnen sind und laufend Fahrgäste gewonnen werden, bleibt der Schienengüterverkehr eine zentrale Herausforderung. Österreich mag zwar EU-weit im Modal Split führend sein, doch derzeit deutet alles darauf hin, dass die Verlagerung des Gütertransportes zurück auf die Straße europaweit zunimmt. Diese Entwicklung stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Erreichung der Klimaziele von Paris dar. „Wir brauchen europaweit eine Zunahme des Transportes der Güter auf der Schiene. Was wir sehen, ist das genaue Gegenteil. Hier müssen bei allen zuständigen politischen Entscheidungsträgern in ganz Europa, auf allen Ebenen und quer über alle Parteien hinweg sämtliche Alarmglocken läuten. Ohne einen starken - und vor allem deutlich wachsenden - Schienengüterverkehr werden wir die Klimaziele von Paris meilenweit verfehlen“, betont Scheiber.

Zukunft der Schiene sichern mit Zielnetz 2040

Zeitgleich zur Wintertagung präsentierten das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) das Zielnetz 2040. Auch dieser Blick nach vorne wird vom Fachverband der Schienenbahnen ausdrücklich begrüßt und von den Teilnehmer:innen der Wintertagung positiv aufgenommen. Das Zielnetz 2040 setzt klare Akzente für die Weiterentwicklung der Schieneninfrastruktur in Österreich. 

In den kommenden Jahren müssen Kapazitäten massiv ausgebaut werden, um das prognostizierte Wachstum zu bewältigen und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. Die drei Hauptziele des Plans umfassen die Erweiterung und Sicherung von Kapazitäten für den Güterverkehr, die Verbesserung der wettbewerblichen Rahmenbedingungen für längere und schwerere Züge sowie die Optimierung des Schienengüterverkehrs in und um stark belastete Ballungsräume und Verkehrsknoten. „Dieser strategische Plan fokussiert auf die zukünftige Entwicklung der Schieneninfrastruktur und betont die Notwendigkeit, mutig und vorausschauend zu planen. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen“, so Scheiber.

Gemeinsamer Schulterschluss für die Zukunft der Schiene nötig

Abschließend unterstreichen der Fachverband und seine Mitglieder die Bedeutung eines gemeinsamen Engagements über unternehmerische, organisatorische und politische Grenzen hinweg. „Die Wintertagung des Fachverbandes der Schienenbahnen und die zeitgleiche Präsentation des Zielnetzes 2040 haben gezeigt: Es geht nicht nur um regulatorische und rechtliche Rahmenbedingungen oder Finanzierungen. Im Mittelpunkt stehen ein gemeinsames Commitment und ein europaweiter Schulterschluss zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Schiene. Das hat uns in den vergangenen Jahrzehnten zum Bahnland Nummer 1 in der EU gemacht und darauf sollten wir aufbauen“, so Scheiber abschließend.

Über den Fachverband der Schienenbahnen

Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich ist die österreichweite Interessensvertretung für alle Eisenbahnen und städtischen Nahverkehrsunternehmen. Derzeit umfasst der Fachverband 105 Mitglieder und vertritt diese auch auf EU-Ebene. Neben der Initiierung, und Begutachtung von Gesetzen, fungiert der Fachverband auch als bewährter Sozialpartner und verhandelt für seine Mitgliedsunternehmen branchenweit die Kollektivverträge im Eisenbahnbereich. (PWK032/DFS)

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