Großer gelber Bautransporter im Fokus in Baugrube stehend, im Hintergrund weitere Baumaschinen wie Bagger und Kräne
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WKÖ-Fachverband Bergwerke und Stahl: Kollektivvertragslöhne und -gehälter steigen um 4,8 Prozent

Arbeitgeber-Chefverhandler Ritter: "Bedauerlich, dass die Gewerkschaften eine Anpassung der Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel ablehnen"

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Aktualisiert am 18.10.2024

Der Fachverband Bergwerke und Stahl in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat sich heute, Freitag, mit den Gewerkschaften Pro-GE und GPA auf einen neuen Kollektivvertrag auf Basis des Zweijahresabschlusses aus dem Jahr 2023 geeinigt. Demzufolge werden die Löhne und Gehälter um 4,8 Prozent erhöht. Wie bereits im Vorjahr konnte eine Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel für besonders personalkostenintensive Unternehmen vereinbart werden. Eine vom WKÖ-Fachverband Bergwerke und Stahl geforderte Adaptierung der Klausel, um möglichst aktuelle verfügbare Jahresabschlüsse zur Qualifizierung der Inanspruchnahme heranzuziehen, wurde von der Arbeitnehmervertretung verweigert. Markus Ritter, Verhandlungsleiter der Arbeitgeber im Fachverband Bergwerke und Stahl, sagt dazu: "Es ist bedauerlich, dass eine Anpassung der Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel von den Gewerkschaften abgelehnt wird. Somit fallen viele Unternehmen der Bergbau- und Stahlindustrie in ihrer angespannten wirtschaftlichen Lage um eine dringend erforderliche Entlastung um."

"Angesichts einer seit Jahrzehnten nicht dagewesenen rückläufigen Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds der Grundstoffindustrie ist der Kollektivvertragsabschluss eigentlich viel zu hoch. Wir waren immer und sind aber ein verlässlicher Sozialpartner und stehen zu Vereinbarungen, die wir mit den Gewerkschaften getroffen haben", hält Ritter fest. 

So sind in der Bergbau-Stahl Branche die Auftragseingänge um mehr als 20 Prozent zurückgegangen und die Produktion hat sich um 10 Prozent verringert. Die Absatzmärkte, allen voran die Automobilindustrie, der Maschinenbau sowie die Bauindustrie befinden in einer Abwärtsentwicklung und eine Erholung ist nicht in Sicht. 

"Dazu kommt, dass die Personalkosten in Österreich deutlich stärker gestiegen sind als bei unseren ausländischen Mitbewerbern", so Ritter. "Unsere Branche verliert im europäischen Wettbewerb immer weiter an Boden. Daher muss die Senkung der Lohnnebenkosten und die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Betriebe an 1. Stelle der Agenda der neuen Bundesregierung stehen! Andernfalls geraten wir immer weiter ins Hintertreffen und der Wirtschaftsstandort kann gegenüber den Nachbarländern nicht mehr abgesichert werden", warnt Markus Ritter.

(PWK378/JHR)