Eine Person mit Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhen beugt sich leicht nach vorne und hält mit beiden Händen eine Metallplatte, die in einer Maschine liegt. Die Person steht in einer großen, hohen Halle.
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WKÖ-Bundesparte Industrie - Menz: "Gewerkschaft verbreitet Falschinformationen und verkennt den Ernst der Lage"

"Lohnstückkosten in Österreich sind zu hoch, Produzieren ist hierzulande zu teuer" - "Der Ort für KV-Verhandlungen ist am Verhandlungstisch" 

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Aktualisiert am 05.03.2025

"Die Produktionsgewerkschaft liegt in so vielen Punkten falsch", wundert sich Siegfried Menz, Obmann der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), über die jüngsten Aussagen der PRO-GE zur österreichischen Industrie: "Entweder beruht das auf Unkenntnis, oder es ist eine bewusste Verdrehung von Tatsachen. Das muss aufhören." Dem müsse man jedenfalls die Realität und harte Fakten zur Situation der produzierenden Industrie entgegensetzen: "Fakt ist: Die Lohnstückkosten in Österreich sind höher als anderswo, sie sind zu hoch. Das heißt: Produzieren in Österreich ist zu teuer."

Die Ökonomen Benjamin Bittschi und Birgit Meyer vom Wirtschaftsforschungsinstitut stellen dazu im aktuellen WIFO-Bericht zur Entwicklung der Lohnstückkosten fest: "Österreich weist im Durchschnitt der letzten fünf Jahre verglichen mit ähnlichen Volkswirtschaften die ungünstigste Entwicklung der Lohnstückkosten auf. Umgekehrt entwickelte sich im Durchschnitt der letzten zehn Jahre die Produktivität in Österreich weniger dynamisch als bei den wichtigsten Handelspartnern." "So schaut’s nämlich aus", hält WKÖ-Bundessparte-Industrie-Obmann Menz fest.

"Dazu kommt, dass es nicht angeht, dass die Arbeitnehmervertretung im Vorfeld der Frühjahrslohnrunde über die Medien vorgibt, was in den kommenden Kollektivvertragsverhandlungen geht und was nicht. Auch für die PRO-GE gilt: Der Ort des sozialpartnerschaftlichen Austausches bei Kollektivvertragsverhandlungen ist der Verhandlungstisch", stellt Sigi Menz auch klar.

Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Verhandlungsauftakt mahnt er zudem: "Die wirtschaftliche Lage der Industrie ist nachweislich katastrophal". Dass die Inflation nicht aus dem Ruder läuft, sei allerdings Sache der Politik. "Aufgabe der KV-Verhandlungen samt Abschluss ist es, den Lohn für die Arbeit fair zu vereinbaren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten." Diese klare Aufgabenteilung vor Augen, appelliert Industrie-Interessenvertreter Menz: "Jetzt müssen alle Beteiligten mit vereinten Kräften anpacken, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen."

(PWK78/JHR)