Wirtschaft ist erfreut über dringend nötige Wachstumsimpulse der Regierung
Erleichterung über Einigung auf EKZ II - unbürokratische Abwicklung gefordert - Konjunkturpaket mit Investitionsanreizen und "Booster" für Baukonjunktur
Lesedauer: 3 Minuten
Die Branchenverbände der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) begrüßen die heute erfolgte Einigung der Regierung zum Energiekostenzuschuss II (EKZ II), die gemeinsam mit einem Konjunkturpaket vorgestellt wurde. Die WKÖ-Sparten Gewerbe und Handwerk, Handel, Tourismus und Freizeitwirtschaft sowie Information und Consulting sehen zahlreiche positive Aspekte, fordern aber auch eine unbürokratische Umsetzung der angekündigten Unterstützungsmaßnahmen.
Sparte Gewerbe und Handwerk: "Bau-Booster ist passender Hebel"
Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der WKÖ, betont: "Der Einbruch der Baukonjunktur trifft das gesamte Handwerk und Gewerbe massiv, da das Baugewerbe und seine nachgelagerten Branchen für 55 Prozent des Umsatzes im Gewerbe und Handwerk stehen. Deshalb begrüßen wir sehr, dass sich die Regierung sehr rasch für den von uns geforderten ‚Booster‘ für den Bau entschlossen hat. Das nun verkündete Konjunkturpaket in Höhe von rund 3 Milliarden Euro setzt den Hebel an mehreren Stellen an – von der Sanierungsoffensive über die Verlängerung der Schwellenwert-Verordnung bis hin zur Ankurbelung von öffentlichen und grünen Bauinvestitionen. Wenn dieses Paket nun rasch in die Umsetzung kommt, kann das neben dem gewünschten Konjunkturimpuls auch einen Anschub zum Erreichen der Klimaziele bewirken."
Der Energiekostenzuschuss II war und ist ein dringend notwendiges Instrument, um die exorbitant hohen Energiekosten für die Betriebe zumindest etwas abzufedern. "Es liegt auf der Hand, dass viele, besonders kleine und mittlere Unternehmen, eine zeitweilige Verfünfzehnfachung der Energiepreise nicht so einfach verkraften können. Mittlerweile steckt Österreich in der Rezession und das Hinauszögern der Hilfsmaßnahmen hat viele Betriebe an ihre finanziellen Grenzen gebracht. Es ist positiv, dass jetzt die Voranmeldung gestartet wurde. Umso wichtiger wird es sein, dass die Abwicklung möglichst einfach ist und die Auszahlungen unverzüglich erfolgen", sagt Scheichelbauer-Schuster.
Tourismus und Freizeitwirtschaft: rasche Abwicklung des EKZ II notwendig
"Lange wurde die Geduld der von den extrem gestiegenen Energiekosten betroffenen Unternehmen strapaziert. Auch wenn die Einigung zum Energiekostenzuschuss II grundsätzlich zu begrüßen ist, ist es bedauerlich, dass im Zuge der Verhandlungen noch zusätzliche Einschränkungen vorgenommen wurden. Jedenfalls herrscht dringend Nachbesserungsbedarf beim Kriterium des Rückganges des Betriebsergebnisses um 40% bei größeren Betrieben im Vergleich zu 2021", fordert Robert Seeber, Obmann der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft. Um keine Probleme mit dem EU-beihilferechtlichen Rahmen zu bekommen, ruft Seeber zudem zur einfachen Antragstellung und einer raschen Abwicklung der Anträge durch die Förderstelle auf: "Wenn die beschlossene Beihilfe tatsächlich noch helfen soll, müssen die Mittel schnell fließen."
Positiv für viele Betriebe wertet Seeber die heute präsentierten konjunkturbelebenden Maßnahmen, etwa die aufgestockten Mittel zum Tausch bestehender Heizungen oder die Steuererleichterung für PV-Anlagen. Seeber unterstreicht aber: "Will man Investitionen unterstützen und somit auch auslösen, müssen die Förderungen ausreichend dotiert sein und unkompliziert beantragt werden können." Weniger erfreut zeigt man sich in der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft hingegen über das Verbot für Gasheizungen im Neubau. Hier hätte man sich einen technologieoffenen Ansatz und den Weg über Anreize gewünscht, so Seeber.
Sparte Handel: "Langes Warten auf EKZ II hat endlich ein Ende"
"Die Geduld der Handelsbetriebe wurde auf eine harte Probe gestellt, aber endlich hat das lange Warten auf den Energiekostenzuschuss II ein Ende. Eine Unterstützung für die Unternehmen ist hier auch dringend notwendig, denn ohne diese würden die hohen Kostensteigerungen viele Handelsbetriebe überfordern - zumal sich in Zeiten wie diesen viele Konsument:innen in Kaufzurückhaltung üben", sagt WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik. Ein Wermutstropfen sei jedoch, dass die Kriterien nicht für alle Händler:innen einfach zu erfüllen sind. Zu begrüßen seien auch die geplanten Investitionsförderungen: "Wenn wir aus der gegenwärtigen Krise herauskommen wollen, dann brauchen wir auf der einen Seite Maßnahmen gegen die Kostenexplosion und auf der anderen einen Anschub für Zukunftsinvestitionen", so Trefelik.
Sparte Information und Consulting: “Drohendem Abschwung entgegenwirken“
Die Bundessparte Information und Consulting der WKÖ hebt ebenfalls die konjunkturbelebenden Maßnahmen des Pakets hervor. "Gerade in schwierigen Zeiten ist es für den Standort wichtig, Investitionsanreize zu schaffen, um einem drohenden Abschwung entgegenzuwirken", begrüßt Angelika Sery-Froschauer, Obfrau der Bundessparte Information und Consulting, die heute präsentierten Investitionspläne.
(PWK358/ES/HSP/DFS)