Forschung
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Weltkrebstag: Pharmaindustrie treibt Fortschritte in der Krebsbekämpfung voran

Unternehmen für drei Viertel der Krebsforschung in der EU verantwortlich

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Aktualisiert am 30.01.2025

Die Krebsforschung hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Immer mehr Menschen können mit einer Krebserkrankung heute ein längeres und lebenswerteres Leben führen. Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist die kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit der pharmazeutischen Industrie. Jährlich investieren europäische Pharmaunternehmen rund 8,5 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Krebsmedikamente. Diese Investitionen haben zu einer Vielzahl innovativer Therapien geführt. Damit hat sich beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, nach der Diagnose Hautkrebs mehr als fünf Jahre bei guter Lebensqualität zu verbringen, in den letzten Jahren vervielfacht. Auch bei anderen Erkrankungen, wie Brust- oder Prostatakrebs, konnten durch moderne Therapien erhebliche Fortschritte erzielt werden. "Patienten mit der Diagnose Krebs brauchen alle Unterstützung, die wir als Gesellschaft geben können. Die pharmazeutische Industrie arbeitet deshalb unermüdlich daran, die Betroffenen und ihre behandelnden Ärzte mit den besten Medikamenten zu versorgen. Bei der Erforschung liegt der Fokus sowohl auf Breakthrough-Technologien, um die Heilungsmöglichkeiten zu verbessern, als auch auf der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, damit sie so wenig Einschränkung wie möglich während ihrer Behandlung haben", so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO).

Hoffnungsträger Künstliche Intelligenz, Immuntherapie und Genschere

Ein wichtiger Treiber sind innovative Behandlungsansätze von Immuntherapien, die sich mit Hilfe neuer Technologien wie der CRISPR-Cas9-Genschere rasant entwickeln lassen. Dabei können durch die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems Tumore gezielter bekämpft werden. In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der zugelassenen Immuntherapien vervielfacht, was zu einer deutlichen Verbesserung der Behandlungsergebnisse geführt hat. Während im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 nur eines von 35 neuen Krebsmedikamenten den Immuntherapien zugerechnet wurde, waren wenige Jahre später bereits sieben. Auch die Zukunft der Krebsforschung ist vielversprechend. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, kann die Analyse der großen, bei klinischen Prüfungen anfallenden Datenmengen beschleunigt werden. Mit Quantencomputern werden sich weitere ungeahnte Möglichkeiten für die Entwicklung noch effektiverer Therapien eröffnen. Personalisierte Medizin, bei der die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten wird, wird in Zukunft dabei eine immer größere Rolle spielen. In diesem Bereich sind auch die in Österreich ansässigen Pharmaunternehmen ganz vorne mit dabei, wie große Investitionen vor allem in den Wiener und in den Tiroler Forschungsstandort zeigen.

Spitzenforschung braucht Top-Rahmenbedingungen

Trotz der beeindruckenden Fortschritte gibt es noch zahlreiche Herausforderungen. Um die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen und die Versorgung von Krebspatienten weiter zu verbessern, sind die richtigen Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören ein starker Patentschutz, flexible Zulassungsverfahren und eine ausreichende Finanzierung von Forschungsprojekten. "Um auch in der Zukunft Durchbrüche erzielen und Spitzenmedizin für Patienten bieten zu können, braucht die Branche ein klares Bekenntnis der Politik zum Pharmastandort in Österreich und Europa. Das richtige Umfeld dafür beginnt mit einem starken Schutz geistigen Eigentums, braucht treffsichere Fördersysteme für lokale Produktion und Forschung sowie moderne Ausbildungsmöglichkeiten und erfordert auch einen raschen Zugang der Patienten zu innovativen Therapien", fasst Hofinger die wichtigsten Voraussetzungen zusammen.


Über den FCIO:

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2023 Waren im Wert von über 18,5 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at


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