Person mit Rucksack und in Wanderkleidung steht in Rückenansicht auf Fels vor Berg- und Wiesenpanorama
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Tourismuswirtschaft begrüßt Regierungsprogramm

WKÖ-Seeber: Wesentliche Erleichterungen für die Branche erreicht

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Aktualisiert am 27.02.2025

Zufrieden über das heute präsentierte Programm der künftigen Bundesregierung, in dem wesentliche Forderungen der Wirtschaft auf den Weg gebracht werden sollen, zeigt sich der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, Robert Seeber (WKÖ). "Ein Programm, das für ein Comeback von Leistung und Wettbewerb steht und die Handschrift der Wirtschaft trägt. Als Branchenvertretung ist es uns gelungen, wichtige Forderungen der Tourismuswirtschaft in einem umfassenden Tourismuskapitel zu positionieren."

Insbesondere wurde eine erneute Aufstockung der Drittstaat-Saisonierkontingente auf 5.500 sowie ein Westbalkankontingent mit 2.500 erreicht. Damit wird die Anwerbung von dringend benötigten Saisonarbeitskräften aus den EU-Beitrittskandidatenländern Montenegro, Serbien, Nordmazedonien, Kosovo, Bosnien und Herzegowina möglich.

Auch die Anerkennungsprozesse für ausländische Abschlüsse, insbesondere Nostrifizierungen, sollen vereinfacht, beschleunigt und kostengünstiger gestaltet werden. Ebenso soll es Verbesserungen bei der Berufsanerkennung für Fachkräfte aus Drittstaaten geben.

Besonders wichtig sind steuerliche Erleichterungen, wie die Verkürzung von Abschreibungsdauern und Ermöglichung von Sonderabschreibungen, Erleichterungen bei Betriebsübergaben, wie z.B. die Anhebung des Veräußerungsfreibetrags bei Betriebsübergaben von 7.300 auf 45.000 Euro, Verbesserung bei Sachbezugsregeln sowie eine praxistaugliche Neuregelung bei den Trinkgeldern und Trinkgeldpauschalen.

Weiters prüft die Bundesregierung im Unternehmensgesetzbuch (UGB) die Möglichkeit eines Aufwertungswahlrechtes des Bilanzansatzes von Grund und Boden auf den Verkehrswert.

Wesentliche Verbesserungen bringen auch die angedachten Regelungen bei der Privatzimmervermietung. Ein Maßnahmenpaket zur Steigerung der Fairness zwischen den touristischen Unterkunftsformen soll erarbeitet und ein Onlineregister zur Erfassung sämtlicher touristischer Unterkünfte in Österreich eingerichtet werden.

Weiters soll die Mautpflicht für Wohnmobile evaluiert und für den Transport von Fahrgeschäften zu Veranstaltungsorten gelockert werden. Ebenso werden Klarstellungen zum Wochenendfahrverbot für Schausteller bereitgestellt, insbesondere zur Abholung durch Zugfahrzeuge.

Wichtig sei, so Seeber, dass die Maßnahmen jetzt rasch und unbürokratisch umgesetzt werden, "damit wir weiterhin im internationalen Wettbewerb punkten und unsere Position als Top-Leader im nachhaltigen Qualitätstourismus sichern und weiter ausbauen können."

Die rund 94.000 Unternehmen aus Tourismus- und Freizeitwirtschaft sind zu 80% Familienbetriebe. Mit insgesamt 14% des Bruttoinlandsprodukts sowie insgesamt 678.300 Vollzeitarbeitsplätze im Land sind sie gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten eine tragende Stütze für den Standort Österreich.

(PWK069/ES)