Nichteisen-Metallindustrie: „Aktuelle Herausforderungen für die Branche enorm“

WKÖ-Fachverband NE-Metallindustrie nach erster Kollektivvertragsrunde - Rob van Gils: „Gemeinsam kreativ an Lösungen arbeiten und Maßnahmenpaket vereinbaren“

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Aktualisiert am 19.10.2023

„Der gesamten europäische Nichteisen-Metallindustrie sind mehr als ein Viertel der Aufträge weggebrochen“, sagt Rob van Gils heute, Donnerstag, nach der ersten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für diesen Wirtschaftsbereich. Van Gils ist Verhandlungsleiter auf Arbeitgeberseite im Fachverband der Nichteisen- (NE)-Metallindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Wir wollen gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung Lösungen finden“, betont er. Van Gils sagt aber auch: „Heuer kann es nur zu einem Abschluss kommen, wenn wir gemeinsam kreativ sind und uns auf ein Maßnahmenpaket einigen. Die aktuellen Herausforderungen für die Branche sind enorm.“ 

„Unsere Branche befindet sich in einer besorgniserregenden wirtschaftlichen Entwicklung ohne Aussicht auf baldige Besserung“, so van Gils weiter. Neben den dramatischen Auftragseinbrüchen spricht er von einer „ungelösten Energiepreissituation“, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche existenziell bedrohe. 

Vor diesem Hintergrund sei etwa die Forderung nach einer automatischen Vorrückung in die nächste Verwendungsgruppe nach 18 Monaten ein nicht konsensfähiger Systembruch gegenüber jenen, die sich durch Leistung und Engagement eigenständig höher qualifizieren. Selbstverständlich müssen die Tätigkeiten in den einzelnen Beschäftigungsgruppen wie bisher fair entlohnt werden, ein Automatismus bei Höhergruppierungen wird jedoch abgelehnt. 

„Wir haben derzeit nach wie vor einen Mangel an qualifizierten Fach- und Arbeitskräften. Jede Arbeitszeitverkürzung, sei es durch die von den Gewerkschaften geforderte leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche oder durch die einseitige Möglichkeit der Arbeitnehmer, Teile der Tariferhöhung in Freizeit umzuwandeln, passt überhaupt nicht zu den heutigen betrieblichen Realitäten“, so van Gils abschließend. 

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die NE-Metall-Industrie werden, wie mit den Gewerkschaften vereinbart, am 8. November 2023 fortgesetzt.

(PWK364/JHR)