Ausbau eines Dachbodens mit Ziegelwand
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1. Österreichischer Neubaubericht schafft seröse, aussagekräftige Grundlage zur Marktbeurteilung

WKÖ-Fachverband Immobilien - Gollenz: "Nach Rekordniveau 2023 und stabiler Situation 2024 wird für 2025 ein Einbruch bei Fertigstellungen von Wohn-Neubauten erwartet"

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Aktualisiert am 31.01.2024

"Angesichts zahlreicher Umfragen und Studien, die sich zum Teil widersprechen, nur Marktausschnitte abbilden oder auf Umfragen basieren und unsere Mitglieder wie auch Konsumenten verunsichern, ist es für uns enorm wichtig, über aussagekräftige und allgemein gültige Kennzahlen zu verfügen. Mit dem '1. Österreichischen Neubaubericht', der umfassenden Datengrundlage zur Marktentwicklung bei bundesweiten Neubau-Wohnbauprojekten, ist diese wichtige Voraussetzung zur Marktbeurteilung erfüllt", hält Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Im Auftrag des Fachverbandes erstellt Exploreal die entsprechenden Auswertungen seit 2022.

Bundesweite Neubauleistung: 2023 ein letztes Rekordjahr

Exploreal berichtet, "dass 2023 bundesweit 43.800 Neubaueinheiten fertiggestellt wurden und Wien mit einem neuerlichen Rekordniveau von 16.700 dabei an der Spitze liegt." Davon wurden insgesamt 30.154 Wohnungen, nämlich 21.077 im Eigentum und 9.077 zur Miete, freifinanziert errichtet. "Unsere Branche hat damit erneut den überwiegenden Teil der neu errichteten Wohneinheiten in Österreich umgesetzt", hebt Fachverbandsobmann Gollenz hervor.

Starker Anstieg der Transaktionen

Matthias Grosse von Exploreal führt aus, dass die Transaktionszahlen sich nach dem Einbruch während der Corona Pademie zu Jahresbeginn 2023 wieder auf die Hälfte der Zeit vor Corona entwickelten. Gegen Ende 2023 wurde die Transaktionszahl aus der Zeit vor Corona dann sogar leicht überschritten. "Mit einem Anstieg in praktisch allen Bundesländern hat sich der Markt im Neubaubereich 2023 also nachweislich erholt", kommentiert Fachverbandsobmann Gerald Gollenz.

2024 noch stabil

"Aufgrund von Verschiebungen der prognostizierten Fertigstellungszahlen in die ersten beiden Quartale 2024 bleiben die Zahlen für 2024 noch relativ stabil, wenngleich sie nicht mehr an die Rekordzahlen der vergangenen Jahre anschließen können", sagt Alexander Bosak. Und weiter: "Derzeit rechnen wir für dieses Jahr mit 38.700 fertig gestellten Neubaueinheiten im gesamten Bundesgebiet."

Totaler Einbruch ab 2025

Ab 2025 sinken die Zahlen stetig, mit einem Abfall auf rund 29.000 fertiggestellte Einheiten ab 2025. "Ein Trend, der sich weiter forsetzt", so Bosak und Grosse.

Branchensprecher Gollenz: "Preise fallen nicht"

"Auf Basis der weitestgehend vollständigen Daten im 1. Österreichischen Neubaubericht können wir als Fachverband wesentliche Prognosen für die Zukunft des Immobilienmarktes faktenbasiert und mit hoher zutreffender Wahrscheinlichkeit für unsere Mitglieder und für Konsumenten abbilden. Ich halte daher fest, dass die Preise im jetzt fertiggestellten Neubau bundesweit nicht fallen werden. Wir können klar ableiten, dass sich das Angebot in den kommenden Jahren verknappt, während die Nachfrage weiterhin steigt", konstatiert Branchensprecher Gerald Gollenz.

Es gibt am Wohnungsmarkt wie in anderen Branchen auch unterschiedlichste Angebote in verschiedenen Preiskategorien. In den jüngsten Jahren fertiggestellte Neubauten zählen wie ökologisch nachhaltig sanierte Altbauten auf niedrigem Energieverbrauchsniveau zu den am meisten nachgefragten Wohnimmobilien. "Wer heute in diesen beiden Segmenten kauft, kauft am günstigsten", sagt Bauträgersprecher Hans Jörg Ulreich. "Ausnahmen und Abverkäufe von Unternehmen, die finanziell in der Krise sind, hat es immer gegeben und wird es immer geben. Sie sind aber für den Gesamtmarkt alles andere als repräsentativ."

Mietmarkt: Erste Auswirkungen des Bestellerprinzips erkennbar

Unabhängig vom "1. Österreichischen Neubaubericht" liegen dem Fachverband auch erste aussagekräftige Daten rund um das Bestellerprinzip vor.

Die Trends:

  • Zahl der Unternehmen und Beschäftigten gesunken
  • Nettomieten von Privatanbietern bundesweit gestiegen
  • Anzeigen von Mietwohnungen gewerblich wie privat bundesweit um 20 Prozent gesunken

Als besonders dramatisch erachtet Fachverbandsobmann Gollenz, dass insbesondere in Wien die Zahl der Unternehmen und der Mitarbeiter:innen gesunken ist. „Der Wohnungsmarkt ist eine Sache, aber gerade einem Berufsfeld, in das besonders Frauen gerne in die Selbständigkeit (wieder-)einsteigen, wurde mit dem Bestellerprinzip ein enormes Betätigungsfeld quasi über Nacht entzogen. Damit haben sich unsere Warnungen leider bestätigt.“

Regelmäßige Updates zu bundesweiten Neubauprojekten

Um die Zukunft des österreichischen Wohnungsmarktes prognostizieren zu können, aber auch um aktuelle Themen sachlich fundiert zu diskutieren, braucht es eine umfassende Übersicht über Branche und Markt. Wir stehen für alle Fragen zu Marktentwicklungen mit realen Antworten als Interessensvertreter und Sozialpartner jederzeit zur Verfügung“, hält Gerald Gollenz fest. „Andernfalls führt jede Diskussion am Immomarkt vorbei“, so Hans Jörg Ulreich abschließend.

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