Person in Schutzkleidung verarbeitet Aluminium in einer Werkstatt
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NE-Metallindustrie: Kollektivvertragliche Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,8 Prozent

Löhne und Gehälter steigen gemäß der im KV-Abschluss des Vorjahres festgelegten Berechnungsformel

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Aktualisiert am 18.10.2024

Heute, Freitag, wurde der Kollektivvertrag für die Nichteisen-Metallindustrie in Österreich abgeschlossen. Die Verhandlungspartner - der Fachverband der Nicht-Eisen-Metallindustrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die Arbeitgeber sowie die Gewerkschaften PRO-GE und GPA - sind übereingekommen, die IST- Löhne und -Gehälter gemäß der bereits im Abschluss des Vorjahres festgelegten Berechnungsformel um 4,8 Prozent zu erhöhen. Für Betriebe der NE-Branche, die im internationalen Wettbewerb stehen und personalintensiv sind, wurde - ähnlich wie im Vorjahr - eine Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungs-Klausel für Härtefälle vereinbart. 

"Aufgrund der aktuellen kritischen wirtschaftlichen Lage unserer Branche ist ein derart hoher Abschluss zwar nicht gerechtfertigt" äußert sich Rob van Gils, Verhandlungsleiter auf Arbeitgeberseite, kritisch, "aber als verlässlicher Sozialpartner stehen wir zu unserem Wort." Er verweist auf die seit mehreren Jahren anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage der österreichischen NE- Metall Branche. Fast alle Abnehmer unserer Produkte - von der Automobil- bis zur Bauindustrie - befinden sich seit über einem Jahr in einer Rezession, was zu massiv rückläufigen Auftragseingängen und Produktionsrückgängen in den Betrieben der NE- Metallindustrie führt. Und derzeit ist keine Erholung in Sicht, im Gegenteil, die deutsche Automobilindustrie - einer der wichtigsten Kunden der österreichischen NE-Metall-Branche - befindet sich in ihrer größten Krise seit mehreren Jahrzehnten. 

Dazu kommt, dass die Lohn- und Gehaltszuwächse in Österreich seit drei Jahren deutlich höher sind als bei den ausländischen Mitbewerbern, insbesondere in Deutschland. Dazu kommen die nach wie vor hohen Energiekosten in Österreich. "Wir können leider beobachten, wie wir sukzessive an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber unseren europäischen Wettbewerbern verlieren, daher brauchen wir von der Politik dringend eine Entlastung durch die schon seit längerem versprochene Senkung der Lohnnebenkosten", so Arbeitgeber-Chefverhandler Van Gils.

(PWK377/JHR)