KV-Verhandlungen Handel: Arbeitgeber legen Angebot, das deutlich mehr Netto vom Brutto bringt

WKÖ-Chefverhandler Trefelik: Nur durch Nutzung der Splitting-Variante hohe Gehaltssteigerung möglich – Nächster Verhandlungstermin am 10. November

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Aktualisiert am 13.03.2023

„Wir befinden uns heuer in einer besonders schwierigen Situation, die hohen Energiepreise belasten die Betriebe ebenso wie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir haben aber ein Modell gefunden, das dies berücksichtigt und bei dem die Beschäftigten deutlich mehr Netto vom Brutto haben“, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), nach der 2. Verhandlungsrunde zu den Kollektivverträgen für die rund 500.000 Angestellten und Lehrlinge im österreichischen Handel. 

Trefelik spricht dabei das Angebot an, das die Arbeitgeber heute gelegt haben. Es sieht eine Erhöhung der KV-Gehälter um 3,5 Prozent plus eine monatlich ausbezahlte, steuerfreie Teuerungsprämie von 3,5 Prozent vor. Diese insgesamt 7 Prozent bringen in der Praxis deutlich mehr als eine reine KV-Erhöhung um 7 Prozent ergeben würde. „Wenn ich das Einstiegsgehalt von 1.800 Euro brutto hernehme, dann haben die Arbeitnehmer:innen durch diese Splitting-Variante einen Nettovorteil von 353 Euro im Jahr“, rechnet Trefelik vor. 

Angebot entspricht beim Einstiegsgehalt einer Erhöhung von 9,34 Prozent 

Um eine Gehaltsaufbesserung in dieser Größenordnung allein durch eine KV-Erhöhung zu erreichen, bräuchte es eine Anhebung um 9,34 Prozent. Ein Wert, der in Zeiten massiver Steigerungen bei den Energiekosten, die sich in der gesamten Lieferkette niederschlagen, für die heimischen Handelsbetriebe nicht zu stemmen wäre. „Nur durch die Splitting-Variante können wir eine derart attraktive Erhöhung für die Handelsbeschäftigten bieten“, so Trefelik. 

Eine Einigung mit der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) gab es bei den heutigen Verhandlungen in der Wirtschaftskammer Österreich dennoch noch nicht. Die nächste Runde der KV-Verhandlungen im Handel findet in einer Woche, am 10. November, statt.

(PWK449/DFS)