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Kunst- und Antiquitätenhandel - WKÖ-Szaal ortet „eklatanten Wettbewerbsnachteil für heimische Betriebe“

Branche fordert Nachziehen Österreichs im europäischen Vergleich - Umsatzsteuer auf Kunstgegenstände sollte nachhaltig gesenkt werden

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Aktualisiert am 16.07.2024

Einen „eklatanten Wettbewerbsnachteil für den österreichischen Kunsthandel im Vergleich zu anderen europäischen Ländern“ ortet Horst Szaal, stellvertretender Obmann des Bundesgremiums des Kunst- und Antiquitätenhandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): „Hierzulande beträgt der Umsatzsteuersatz auf bildende Kunst 13 Prozent. Wenn Deutschland als eines der letzten europäischen Länder die Umsatzsteuer auf Kunstgegenstände nunmehr mit 1. Jänner 2025 von 19 auf 7 Prozent senkt, ist das für uns eine echte Katastrophe. Österreich sollte daher in Europa nachziehen und die Umsatzsteuer auf Kunstgegenstände ebenfalls reduzieren.“

Szaal weiter: „Als Kunsthändler in dritter Generation weiß ich, wie sensibel der Markt ist. Durch die kurzfristige Steuersenkung auf 5 Prozent während der Corona-Pandemie sind die Kunstkäufe in Österreich sofort deutlich gestiegen. Wir Kunsthändler:innen und Galerist:innen haben aber auch gesehen, dass die wichtigsten Sammler sofort nach Frankreich abgewandert sind, als dort der ebenfalls niedrige Steuersatz von 5,5 Prozent eingeführt wurde.“

Österreichs Kunsthandel hat bereits in der Vergangenheit im internationalen Vergleich stark an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. So liegen die Steuersätze in anderen für die Kunst wichtigen europäischen Ländern zum Teil massiv unter jenen Österreichs, derzeit etwa in Großbritannien bei 5 Prozent, in Frankreich bei den bereits erwähnten 5,5 Prozent, in Belgien bei 6 Prozent und in der Schweiz bei 8,1 Prozent. Zuletzt hat auch Luxemburg eine Senkung auf 8 Prozent angekündigt.

„Um die Benachteiligung der heimischen Betriebe zu beenden und unser Land als Kunststandort im europäischen Raum wieder attraktiver zu machen“, sieht er dringenden Handlungsbedarf: „Der österreichische Kunsthandel braucht faire Wettbewerbsbedingungen und daher eine nachhaltige Senkung der Umsatzsteuer“, betont Szaal. „Davon profitieren nicht nur renommierte, sondern auch junge Künstlerinnen und Künstler. Eine Senkung der Umsatzsteuer wäre zudem ein deutliches Zeichen für den österreichischen Kunsthandel und die Galerien, dass der Kunstbereich direkt unterstützt wird.“ (PWK284/JHR)