Fahrschultagung zu neuer Fahrlehrerausbildung und Automatikführerschein
WKÖ-Fachverbandsobmann Steininger sieht Attraktivierung des Berufseinstiegs: Anfang 2024 geben erste Fahrlehrassistent:innen Unterricht
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Beim diesjährigen Branchentreffen in Schladming standen eine Reihe hochaktueller Themen im Mittelpunkt, denen sich die Fahrschulen in den nächsten Wochen stellen müssen: Die neue Fahrlehrerausbildung, neue Theorie-Prüfungsfragen bei allen Führerschein-Klassen, neue Prüfungsfragen bei der Grundqualifikation von Lkw- und Buslenkern, neue Ausbildungsverträge mit den Fahrschüler:innen sowie die neue Möglichkeit einer Fahrschulbetriebsgesellschaft sind nur einige davon, so Joachim Steininger, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs in der Wirtschaftskammer Österreich. Zudem passt die Europäische Union gerade das Führerschein-Recht an, das dem Trend zu Automatik- und Elektrofahrzeugen Rechnung tragen soll. Konkret sollen Fahrschüler:innen, die ihre Führerscheinprüfung auf E-Autos absolvieren, prüfungsfrei einen uneingeschränkten Führerschein erwerben können, der dann - neben dem Lenken von Automatikfahrzeugen - auch zum Lenken von Fahrzeugen mit Schaltgetriebe berechtigt.
Der zweitägigen Fahrschultagung als Branchentreff der Unternehmer:innen ging heuer unmittelbar der jährliche Fahrlehrertag voraus, der das Fahrschulpersonal zur Zielgruppe hat. Fachexpert:innen referierten über den Klimaschutzbeitrag des Verkehrs, das sichere Lenken von E-Scootern sowie das sichere Autofahren im höheren Alter. Zudem wurden technische Trends bei den Assistenzsystemen sowie die neue Ausbildung von Fahrlehrern und Berufskraftfahrern diskutiert. "Es freut mich, dass es ein großes Interesse an beiden Fachveranstaltungen gab und sowohl die Fahrschultagung als auch der Fahrlehrertag für die neu eingeführte verpflichtende Weiterbildung nun erstmals anerkannt werden", betont Steininger.
Fahrlehrausbildung wird modular
Zu den Neuerungen, die die Branche betreffen, zählt die Schaffung neuer flexibler Möglichkeiten für die Fahrschulen bei der Ausübung der betrieblichen Tätigkeit. Bei der Führerschein-Ausbildung kommen neue Auflagen und die Fahrlehrausbildung wird modular aufgestellt. Eingeführt wird außerdem der Fahrlehrassistent bzw. die Fahrlehrerassistentin, das ist ein Vor-Status zum Fahrlehrer bzw. zur Fahrlehrerin: Ab Jahresbeginn 2024 ist es angehenden Fahrlehrer:innen möglich, mit einer erfolgreichen Zwischenprüfung den Status Fahrlehrassistent:in zu erwerben und ab diesem Zeitpunkt unter teilweiser Aufsicht Unterricht zu erteilen. Damit sollen neue Fahrlehrer:innen leichter in den Beruf einsteigen und schon nach zwei Monaten verdienen können, anstatt bisher nach einem halben Jahr. "Das macht den Beruf noch attraktiver und wirkt damit dem Personalmangel entgegen", so Steininger.
Die Veranstaltung rundete außerdem eine Videobotschaft von EU-Abgeordneter Barbara Thaler sowie eine Paneldiskussion mit Landesrat Christian Pewny und Bürgermeistern ab. Aber auch Fachvorträge zu Lernsettings für Motivation und Erfolg, mentaler Stärke, Anregungen zum Gedächtnistraining und dem Lernen neuer Denkmuster bildeten weitere Highlights. "Für die Teilnehmer:innen boten der Fahrlehrertag und die Fahrschultagung eine gute Gelegenheit, anregende Gespräche zu führen und vor allem zum Netzwerken, sei es mit Experten, Vortragenden, den Behörden oder den anderen Teilnehmer:innen", verweist Stefan Ebner, Geschäftsführer des Fachverbandes, auf die umfangreiche Themenpalette beim Jahrestreff der Fahrschulen. (PWK310/DFS)