Stronger together: Handelsabkommen der EU mit Vietnam

Ja zu neuen Chancen für Österreich

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Aktualisiert am 29.12.2023

Das Handelsabkommen der EU mit Vietnam ist das umfassendste Abkommen, das die EU jemals mit einem Entwicklungsland abgeschlossen hat. Es wurde am 30. Juni 2019 von beiden Vertragsparteien unterzeichnet. Die EU-internen Verfahren für das Inkrafttreten des Abkommens (Zustimmung des Rates und des Europäsiche Parlaments) sind bereits abgeschlossen. Nach Zustimmung der vietnamesischen Nationalversammlung am 8. Juni 2020 tritt das Handelsabkommen am 1. August 2020 in Kraft.


Der Weg zum Inkrafttreten– die Meilensteine

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Viele Vorteile für Österreicherinnen und Österreicher, die Beschäftigten, die Unternehmen

Durch das Handelsabkommen der EU mit Vietnam werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Außenhandel von Unternehmen aus Österreich mit Partnern in Vietnam verbessert und Rechtssicherheit geschaffen, insbesondere durch:

  • die Beseitigung von fast allen Zöllen (über 99%) zwischen der EU und Vietnam,
  • den Abbau von Handelshemmnissen,
  • einen verbesserten Marktzugang zur öffentlichen Beschaffung,
  • neue Chancen für Dienstleistungsexporte,
  • die Vereinfachung von Handelsregeln, was vor allem für KMU-Vorteile bringt.

Hier entstehen neue Geschäftschancen für Unternehmen aus Österreich, vor allem bei Maschinen, KFZ, Pharma, Agrarwaren, Lebensmitteln, Textilien, Schuhen und Dienstleistungen.

Das Abkommen enthält auch Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung wie das Bekenntnis zur wirksamen Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens. Es umfasst auch eine institutionelle und rechtliche Verknüpfung mit dem Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (PCA) der EU mit Vietnam, das seit Oktober 2016 in Kraft ist. Dies ermöglicht die Ergreifung geeigneter Maßnahmen im Falle schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen, einschließlich der Suspendierung des Handelsabkommens.

Vietnam als wichtiger Partner Österreichs und der EU

Vietnam ist eine boomende, wettbewerbsfähige und vernetzte Wirtschaft mit fast 100 Millionen Bürgern, einer wachsenden Mittelschicht und einer jungen und dynamischen Erwerbsbevölkerung. Vietnam ist außerdem eines der am schnellsten wachsenden ASEAN-Länder. 2019 erreichte das Land erneut ein Wirtschaftswachstum von über 7 %. Vietnam gilt auch als kommender Technologie-, Digital- und Start-up Hotspot Asiens.

Die EU ist derzeit nach China Vietnams größter Handelspartner und nach den USA der zweitgrößte Exportmarkt.

Das Handelsvolumen zwischen Österreich und Vietnam hat sich seit 1995 von 31,5 Mio. auf 1,25 Mrd. Euro erhöht. Die österreichischen Warenexporte betrugen 2019 254 Mio Euro, die Dienstleistungsexporte 81 Mio. Euro.




Internationaler Handel ist für alle gut.

Bringt Konsumenten eine größere Auswahl an Produkten zu leistbaren Preisen.

Ermöglicht neue Produktion und Dienstleistungen.

Trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei.

Zugang zu benötigten Rohstoffen zu fairen Preisen hilft österreichischen Betrieben, wettbe-werbsfähig zu bleiben.

Bessere Regeln für ein besseres Leben und mehr Wohlstand für alle.

Abbau von Handelshemmnissen

Vietnam verpflichtet sich, bei der Ausarbeitung seiner Rechtsvorschriften die Verwendung internationaler Standards zu fördern. Darüber hinaus wird Vietnam Handelshemmnisse im Automobilsektor (Anerkennung der EU-Übereinstimmungsbescheinigung für das gesamte Fahrzeug) und bei der Zulassung von EU-Ausfuhren von Tieren und Pflanzen (Anerkennung der EU als einzig zuständige Stelle) beseitigen.

Einsparungen bei den Zollgebühren

Durch das Abkommen werden fast alle Zölle (über 99%) zwischen der EU und Vietnam beseitigt. Vietnam wird innerhalb von 10 Jahren seine Einfuhrzölle für EU-Waren abschaffen, wobei 65 % bereits bei Inkrafttreten des Abkommens auf 0 % Zoll gesenkt werden (z.B. für Maschinen, Chemikalien, Arzneimittel, natürlichem Honig). Im Gegenzug wird die EU ihre Zölle innerhalb von 7 Jahren beseitigen, 71 % davon bereits bei Inkrafttreten des Abkommens. Nur für einige sensible landwirtschaftliche Produkte wird die EU ihre Zölle nicht vollständige abschaffen, sondern für Waren aus Vietnam Zollkontingente einrichten: Reis, Mais, Knoblauch, Champignons, Zucker und hoch zuckerhaltige Produkte, Maniokstärke, Surimi und Thunfischkonserven.

Schutz von geographischen Herkunftsangaben

169 traditionelle Nahrungsmittel und Getränke, sogenannte geographische Herkunftsangaben (GIs), wie z.B. „Jägertee”, „Inländerrum”, „steirisches Kürbiskernöl” und „Tiroler Speck”, werden in Vietnam geschützt.

Neue Chancen für Dienstleistungsexporte

Für österreichische Dienstleister, ganz besonders für KMU, ergeben sich durch den verbesserten Marktzugang unter anderem in den Bereichen Umwelt, Banken und Versicherungen, Telekommunikation, Verkehr sowie Post- und Kurierdienste neue attraktive Geschäftsmöglichkeiten.

Zugang zur öffentlichen Beschaffung

Vientam ist kein Mitglied des WTO-Abkommens zur öffentlichen Beschaffung (GPA). Das Handelsabkommen der EU mit Vietnam enthalt aber wichtige GPA-Regeln, so dass Transparenz und Verfahrensfairness erreicht werden. Darüber hinaus erhalten Unternehmen aus Österreich Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen der vietnamesischen Ministerien (einschließlich Infrastruktur), der wichtigsten Staatsunternehmen (wie z.B. Energieversorgungsunternehmen und bundesweite Bahnbetreiber), der 34 öffentlichen Krankenhäuser sowie der beiden größten vietnamesischen Städte Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt.

Gleiche Wettbewerbsbedingungen

Das Handelsabkommen wird die Exporteure und Investoren aus Österreich auf eine Stufe mit jenen aus anderen Ländern und Regionen stellen, die bereits Handelsabkommen mit Vietnam abgeschlossen haben, wie z.B. China, Indien, Australien, Neuseeland, Chile, Japan, Kanada oder Südkorea.

EU-Standards werden nicht gesenkt

Die EU-Standards für Lebensmittelsicherheit, Tier- und Pflanzenschutz, usw. bleiben unverändert und werden nicht gesenkt. Es dürfen auch weiterhin nur Waren von Drittstaaten, wie Vietnam, in die EU gelangen, die den geltenden strengen EU-Regeln und Produktsicherheitsstandards entsprechen oder gegenseitig anerkannt werden.


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© WKÖ Quelle: Statistik Austria (2020)






Fast alle Zölle (über 99 %) zwischen der EU und Vietnam werden abgebaut.






Österreichische Herkunftsangaben zukünftig in Vietnam geschützt