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"Das Labyrinth der Bürokratie": Regulatorische Hürden bedrohen Wettbewerbsfähigkeit

Hochkarätige Speaker aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutierten in der WKÖ über Folgen der Bürokratieflut für Unternehmen in Österreich und der EU

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 09.12.2024

Der stetig wachsende Paragraphendschungel hat ein für Unternehmen unerträgliches Ausmaß erreicht und stellt ein Hemmnis für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts dar. Unternehmen brauchen wieder mehr Freiraum, um sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, nämlich innovativ und unternehmerisch tätig zu sein. "Was wir brauchen, sind ein intelligentes Regulierungssystem und Reformen, die das wirtschaftliche Handeln erleichtern und Unternehmen wieder Luft zum Atmen verschaffen. Im Sinne der Standortqualität muss Regulierung daher nach dem Grundsatz ‚Weniger ist mehr‘ gestaltet werden." Mit diesen Worten eröffnete Dr. Rosemarie Schön, Leiterin der WKÖ-Abteilung für Rechtspolitik, die Veranstaltung mit dem Titel "Das Labyrinth der Bürokratie: Kann sich unser Wirtschaftsstandort das noch leisten?" am Montag, 9.12.2024 in der WKÖ.

Auch auf EU-Ebene stellen überbordende Regulierung und kumulativer Bürokratieaufwand für Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, eine unzumutbare Belastung dar, die die ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zusätzlich verschärft. Umso erfreulicher, dass die neue EU-Kommission Bürokratieabbau und Vereinfachung als Hebel zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit erkannt hat. "Die Ankündigung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Berichtspflichten um 25% zu reduzieren, ist absolut unterstützenswert. Der Bürokratierucksack muss aber endlich spürbar leichter werden. Um das zu erreichen, müssen die EU-Kommission, die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament an einem Strang ziehen. Jeder Akteur muss in seinem Bereich negative Auswirkungen auf KMU und Wettbewerbsfähigkeit vermeiden. ‚Think small first‘ und ‚More tools instead of rules‘ sollten die Leitgedanken sein", betonte MMag. Christian Mandl, Leiter der WKÖ-Abteilung für Europapolitik.

Das brandaktuelle Thema bot eine Plattform für hochkarätige Diskussionen, insbesondere zu den Fragen, welche Reformen nötig sind, um Bürokratieabbau entschlossen voranzutreiben und wie die Balance zwischen notwendiger Regulierung und unternehmerischer Freiheit gelingen kann.

Höhepunkte der Veranstaltung waren die Keynote von BM Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher (BMAW) sowie die von Mag. Elisabeth Werner MA (stv. Generalsekretärin der EU-Kommission) vorgestellten Pläne der EU-Kommission zum Bürokratieabbau. Wie sich die Bürokratieflut konkret auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt, wurde im Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, eingehend beleuchtet.

Die anschließende Paneldiskussion, moderiert von Mag. Andreas Schnauder, Chefredakteur von Der Pragmaticus, bot spannende Einblicke und Lösungsansätze von Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Das Podium war sich einig, dass Österreich und Europa keine Zeit mehr zu verlieren haben, zumal immer mehr Unternehmen Standorte verlagern und die Wettbewerbsfähigkeit weiter sinkt. Die künftige Bundesregierung und die neue EU-Kommission müssen die Entbürokratisierung rasch und konsequent vorantreiben.

(PWK463/HSP)

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© WKÖ/Nadine Studeny (v.l.) Tim Joris Kaiser (Vertretung der EU-Kommission), Christian Mandl (WKÖ/Europapolitik), Cynthia Zimmermann (BMAW), Karin Mair (Deloitte Österreich), Rosemarie Schön (WKÖ/Rechtspolitik), BM Martin Kocher (BMAW), Monika Köppl-Turyna (EcoAustria), Benjamin Baykal (DIHK), Stefan Chalupnik (G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH), Alexander Klacska (Klacska Group), Andreas Schnauder (Der Pragmaticus)
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