Busbranche verwundert über wenig sozialpartnerschaftliches Agieren der vida
Fachverbandsobmann Horvath fordert Gewerkschaft auf, Teilnahme an Arbeitsgruppe nicht zu verweigern und konstruktiven Dialog wieder aufzunehmen
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Martin Horvath, Sprecher der Busbranche in der WKÖ, hält vor der am 24.1.2025 stattfindenden zweiten Verhandlung über einen Kollektivvertragsabschluss für das Jahr 2025 fest: "Unsere Buslenker:innen leisten täglich großartige Arbeit unter oft herausfordernden Bedingungen. Es ist unser Ziel, ihre Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern. Der derzeit gültige Einstiegslohn (inkl. Diäten) von über 3.100,- EUR brutto, der sogar über dem Einstiegsgehalt der Metaller liegt, zeigt sehr deutlich, was bereits erreicht wurde."
Das sei das Ergebnis der seit vielen Jahren gelebten Praxis, sich mit dem Sozialpartner über Arbeitsbedingungen auszutauschen, und dies nicht nur bei KV-Verhandlungen, sondern auch während des Jahres im Rahmen einer fortlaufend tagenden Arbeitsgruppe. "Mit diesen Arbeitsgruppen ist es nicht nur gelungen, in den letzten 6 Jahren den Einstiegslohn um 45% zu erhöhen, sondern auch wichtige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in einem wertschätzenden und konstruktiven Dialog gemeinsam mit dem Sozialpartner umzusetzen", erinnert Horvath. Er habe kein Verständnis für die aktuelle Weigerung der Vida, diesen Weg in der bewährten Arbeitsgruppe fortzusetzen. "Wenn ich mir ansehe, wieviel Zeit die Gewerkschaft in Aktionstage investiert, dann hätten wir in der halben Zeit schon fertige Pakete geschnürt, die sowohl den Interessen der Arbeitnehmer:innen als auch jenen der Unternehmen:innen gerecht werden. Aber konstruktive Kräfte in der Vida dürften in der Minderheit sein", so Horvath.
Zu den bereits erreichten Verbesserungen zählen die Einbeziehung der Erschwerniszulage in den Stundenlohn und somit eine deutliche Erhöhung des Bruttolohnes, die Übernahme der Kurskosten der 35h-Weiterbildung und die Bezahlung dieser Zeit als Arbeitszeit, die Einführung einer Zeitpauschale für Vor- und Abschlussarbeiten im Linienverkehr, eine Mindestbezahlung von 6,5h im Linienverkehr, die Reduktion der unbezahlten Ruhepause auf 1 Stunde im Rahmen einer Korridorregelung oder die bereits im Sinne der Arbeitnehmer:innen überarbeitete Lohntafel.
"Dies zeigt mehr als deutlich, wie erfolgreich die Sozialpartner Arbeitsbedingungen attraktiver gestaltet haben. Umso verwunderlicher ist es für uns, dass jene vida-Verhandler:innen, die in der letzten gemeinsamen Arbeitsgruppe 2024 die Anrechnung von Vordienstzeiten oder eine Neuregelung der Feiertagsentlohung unterjährig umgesetzt haben, es jetzt kategorisch ablehnen, in dieser erfolgreichen Arbeitsgruppe Verhandlungen über Nacht- oder Sonntagzuschläge zu führen. Das ist für die bisher gelebte Sozialpartnerschaftskultur mehr als bedauerlich", stellt Horvath die Sichtweise der Arbeitgeber:innen klar. Er betont, dass die Arbeitgeber:innen - im Unterschied zur vida - ihre Verantwortung nicht nur für ihre Mitarbeiter:innen im Linienverkehr wahrnehmen, sondern sich stets für sozialpartnerschaftliche Lösungen aller 15.000 Lenker:innen im öffentlichen Reise- oder Schülerverkehr einsetzten.
"Wir sind stolz auf die Fortschritte und werden weiterhin alles tun, um die Arbeitsbedingungen zu optimieren. Die Sicherheit und das Wohl unserer Buslenker:innen liegen uns sehr am Herzen", so Horvath abschließend. (PWK014/DFS)