Busbranche irritiert über Aktionismus der vida
WKÖ-Fachverbandsobmann Horvath fordert Gewerkschaft auf, den sozialpartnerschaftlichen, konstruktiven Dialog fortzusetzen
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„In den sozialpartnerschaftlichen Arbeitsgruppen der letzten 10 Jahre ist es mit den konsensorientierten Vorgängern von vida-Verhandler Markus Petritsch gelungen, nicht nur eine massive Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sondern auch einen Einstiegslohn (inkl. Diäten) von weit über 3.000,- EUR brutto zu erreichen. „Diese Entlohnung liegt sogar über dem Niveau der Metaller“, hält der Sprecher der Busbranche in der Wirtschaftskammer Österreich, Martin Horvath, fest. Die partnerschaftliche Vorgehensweise sei stets der Schlüssel zum Erfolg und sozialen Frieden gewesen, ergänzt Horvath, der nichts davon hält, Diskussionen auf die Straße zu verlegen.
„Die heutigen Aussagen und das Vorgehen der Vida bestätigen leider ein weiteres Mal unseren Eindruck, dass unsere aktuellen Verhandlungspartner:innen die vertrauensvollen und wertschätzenden Gespräche, die gerade geführt werden, wenig schätzen“, wundert sich Horvath. Dabei sei man in einem konstruktiven Dialog, um Lösungen zu erarbeiten. Unverständlich sei vor allem, dass solche Aussagen unmittelbar nach einer intensiven Arbeitsklausur mit der Vida getroffen werden, in der Themen und ein exakter Zeitplan für das weitere Vorgehen von beiden Seiten außer Streit gestellt wurden. „Das ist für die bisher gelebte Sozialpartnerschaftskultur mehr als bedauerlich“, so Horvath, der betont, dass die Busbranche ihre Verantwortung nicht nur für ihre Mitarbeiter:innen im Linienverkehr wahrnehme, sondern sich stets für sozialpartnerschaftliche Lösungen aller 15.000 Lenker:innen im öffentlichen Reise- oder Schülerverkehr einsetze.
„Der Ausbau des Angebots und der Strecken im öffentlichen Linienverkehr ist zweifelsohne ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Mobilitätswende. Dies ist ein Ziel, das auch wir als Busbranche vorbehaltlos unterstützen und vorantreiben“, anerkennt der Sprecher der Busbranche das Engagement der jungen Generation für das Klima. Aufgrund der unterschiedlichen Ausschreibungsmodalitäten im Linienverkehr in Österreich werden Investitionen in Infrastruktur oft unmöglich gemacht. „Das liegt zum einen daran, dass die Beauftragungsdauer oft weniger als 8 Jahre beträgt und zum anderen, weil die höheren Kosten, die Investitionen mit sich bringen, bei den Ausschreibungen nicht berücksichtigt werden. Dennoch hat jeder Unternehmer bzw. jede Unternehmerin größtes Interesse daran, ideale Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter:innen zu schaffen. Wir müssen nur auch die finanziellen Rahmenbedingungen der Busunternehmen berücksichtigen, um eine langfristige Stabilität und eine dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze zu gewährleisten“, sagt Horvath.
„Es liegt in der Verantwortung von Herrn Petritsch, die am 30.4. geplante Arbeitsgruppe nicht durch voreilige Aussagen zu gefährden. Die Arbeitgeber stehen jedenfalls weiterhin für eine konstruktive Zusammenarbeit beider Sozialpartner zur Verfügung, um Lösungen zu finden, die sowohl den Interessen der Arbeitnehmer:innen als auch jenen der Unternehmen:innen gerecht werden“, schließt Horvath.