
Zukunftspaket für Tourismus: Betriebe brauchen Entbürokratisierung und Entlastung
Der Tourismus in Österreich ist eine Leit-Ökonomie der Sonderklasse. Aber: Neue Anforderungen werden an diesen gestellt. Im Mittelpunkt des Zukunftspakets: eine Senkung der Lohnnebenkosten, steuerliche Erleichterungen bei Übergaben und eine Anpassung der Abschreibungsdauer von Investitionen an die Nutzungsdauer.
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Der Tourismus in Österreich ist eine Leit-Ökonomie der Sonderklasse und mit großartigen Ausbildungen in Tourismus- und Freizeitbetrieben sowie international top anerkannten Tourismusschulen ein Kompetenzzentrum und internationales Aushängeschild.
- 93.765 Betriebe in Tourismus und Freizeitwirtschaft sorgen direkt und indirekt für eine Wertschöpfung von 14% des BIP und für 678.300 Vollzeitarbeitsplätze (direkte und indirekte Effekte) – das sind 16,6% aller Arbeitsplätze in Österreich.
- Mit 31 Mio. internationalen Ankünften liegt Österreich auf Platz 10 (2023) der Top-Regionen der Welt, hinter Griechenland und Deutschland.
- Der Tourismus sorgt für Arbeit und Wohlstand in Österreichs Regionen. So beziehen die Betriebe in der Gastronomie und Hotellerie 89% der Vorleistungen und Zulieferungen aus Österreich.
Anmerkung: Alle ZAHLEN, DATEN & FAKTEN rund um den Tourismus in Österreich gibt es hier.
Diese gute Ausgangsbasis ist aber kein Grund, sich zurückzulehnen: Neue Technologien und Trends, aber auch geostrategische Entwicklungen und Veränderungen im Gäste- und Kundenverhalten stellen neue Anforderungen an den Tourismus und machen den Betrieben zu schaffen. Damit wir auch in Zukunft von den Leistungen des Tourismus profitieren, muss Österreich seine Qualitäten als Tourismusstandort gezielt weiterentwickeln. Die Zukunft für uns liegt besonders in nachhaltigem Qualitätstourismus.
Jede nächste Regierung wird ein Zukunftspaket für den österreichischen Tourismus schnüren müssen. Das zeigen viele Rückmeldungen aus der Branche – jüngst bei der hochrangigen WKÖ- Konferenz zur Zukunft des Tourismus – und das belegen Umfragen, die market für uns erhoben hat. Ganz oben auf der To do-Liste stehen für die Betriebe eine Senkung der Lohnnebenkosten, steuerliche Erleichterungen bei Übergaben und eine Anpassung der Abschreibungsdauer von Investitionen an die Nutzungsdauer.

Forderungen der WKÖ-Zukunftsagenda für den Tourismusstandort Österreich
Tourismusbetriebe entlasten: durch eine Senkung der Lohnnebenkosten sowie die Erweiterung des 10% USt-Satzes in Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
Arbeitskräftemangel im Tourismus entschärfen: durch Leistungsanreize wie einen Vollzeitbonus von 1000 Euro, steuerfreie Überstunden sowie die Vereinfachung der Beschäftigung aus Drittstaaten.
Betriebsübergaben erleichtern: z.B. durch die Erhöhung des Freibetrags bei Veräußerungsgewinn von derzeit 7.300 auf 45.000 Euro.
Finanzierung verbessern & Eigenkapital stärken: durch eine Erhöhung der jährlichen Förderungsmittel für die gewerbliche Tourismusförderung von 21,24 auf 30 Mio. Euro, Anhebung der Kreditobergrenze für OeHT-Investitionskredite von 5 Mio. auf 10 Mio. Euro sowie Erleichterung von Investitionen durch die Absenkung der Abschreibungsdauer von jetzt 40 auf 25 Jahre für Betriebsgebäude.
Transformation ermöglichen - Nachhaltigkeit im Tourismus forcieren: z.B. keine neue Bürokratie bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Innovation, Digitalisierung & KI nützen: z.B. eine Digitalisierungsoffensive mit geförderten Beratungen und Weiterbildungsprogrammen sowie Ausbau des erfolgreichen KMU Digital-Programms für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
Internationalisierung stärker vorantreiben: z.B. durch Indexierung des Budgets der Österreich Werbung für Internationalisierung sowie die Weiterentwicklung von Zukunftsthemen (z.B. regenerativer Tourismus, Data-based Destinationen etc.)
Bewusstseinsbildung & Tourismusakzeptanz stärken: z.B. durch gut überlegte
Besucherstromlenkung, damit Gäste und die Bevölkerung vor Ort profitieren, touristische Angebote auch für die lokalen Bevölkerung etc.