Teamvorstellung auf dem Pyramidenkogel (v.l.): Die Mechatroniker Dominik Ruhdorfer und Florian Napetschnig, WKK-Präsident Jürgen Mandl, Simon Wieland (Restaurant Service) und Möbeltischler Florian Dörfler (Foto © WKK zum Download hier). Nicht am Bild ist Elektroniker Georg Kelih.
© Skills Austria/Florian Wieser

WorldSkills: Ein Kärntner Quintett kämpft in Frankreich um Weltmeistertitel

Für Tischler Florian Dörfler, Elektroniker Georg Kelih, Restaurantfachmann Simon Wieland und die Mechatroniker Florian Napetschnig und Dominik Ruhdorfer geht es im September um Gold

Lesedauer: 5 Minuten

Aktualisiert am 28.06.2024

1.600 Teilnehmende aus über 65 Ländern in 59 Berufen, dazu mehr als 250.000 Zuschauer: Von 10. bis 15. September 2024 verwandelt sich das französische Messe- und Kongresszentrum Eurexpo in Lyon zur Bühne für die besten Young Professionals (ausgelernte Fachkräfte unter 22 Jahren) der Welt. Mittendrin ist ein junges Quintett aus Kärnten, das in der „Grande Nation“ Großes vollbringen will.

Bau- und Möbeltischler Florian Dörfler aus Weitensfeld (tätig bei Konec GmbH in Feldkirchen), Elektroniker Georg Kelih aus Ferlach (Schüler der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt), Restaurantfachmann Simon Wieland aus Krumpendorf am Wörthersee (beschäftigt bei der Eventagentur Perfect) sowie das Mechatroniker-Duo Florian Napetschnig aus Diex und Dominik Ruhdorfer aus Micheldorf – beide arbeiten für Flex in Althofen – greifen in der französischen Metropole nach Edelmetall.

WKO-Präsident Mandl: „Botschafter unseres Landes“

Für Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, ist schon bei der offiziellen Vorstellung der Kärnten Medaillenhoffnungen klar: „Diese Fachkräfte sind die Botschafter unseres Landes und Pioniere der beruflichen Zukunft! Sie reisen zu den Berufsweltmeister­schaften, um zu demonstrieren, dass Kärnten nicht nur für Traditionen, sondern auch für Fortschritt, Innovation und herausragende Berufsausbildung steht. Mehr noch: Als inspirierende Vorbilder zeigen sie anderen jungen Menschen, dass berufliche Ausbildung, Wille und Leistung der Schlüssel zum Erfolg sind. Unsere talentierten Spitzenfachkräfte beweisen bei den Berufsweltmeisterschaften immer wieder eindrucksvoll, wie man mit Leidenschaft und Engagement herausragende Ergebnisse erzielt.“

Quintett ist top vorbereitet

Um das zu erreichen, wird nichts dem Zufall überlassen: Bereits seit Monaten trainiert das Quintett – unter Anleitung von eigenen Coaches – jeden Handgriff, geht jedes Szenario durch und sammelt auch internationale Wettkampferfahrungen.

„Neben Wochenend- und Abend-Trainings in meinen Betrieb habe ich auch eine internationale Competition mit Vertretern aus sechs Ländern in der Schweiz absolviert. Es war extrem wichtig für mich, zu sehen, wo ich stehe“, erzählt etwa Bau- und Möbeltischler Florian Dörfler.

Peter Leopold Preinig, Landesinnungsmeister der Tischler, betont: „Unsere Tischler sind nicht nur in der Lage, anspruchsvolle und kreative Projekte umzusetzen, sondern sie stehen auch für Präzision, Innovationskraft und handwerkliches Können. Die Teilnahme an solch prestigeträchtigen Wettbewerben bietet eine fantastische Gelegenheit, diese Fähigkeiten auf internationaler Bühne zu präsentieren und sich mit den Besten der Besten zu messen.“

Elektroniker hat Gold im Visier

Unter Strom steht auch bereits Georg Kelih: Den HTL-Schüler, der im „Skill“ (Wettbewerbsberuf) Elektronik antritt, zog es zur Vorbereitung gar nach Abu Dhabi. „Ich muss noch schneller werden, die Handgriffe müssen in Fleisch und Blut übergehen – das ist derzeit mein Hauptfokus und das habe ich beim Auslandstraining auch wahrgenommen“, zeigt sich der Young Professional selbstkritisch. Ob er das noch hinbekommt? „Klar, ich reise ja nach Lyon, um Gold zu holen“, lässt Kelih augenzwinkernd keine Zweifel aufkommen.

Tourismus-Land Kärnten

In Lyon abräumen will auch Restaurantfachmann Simon Wieland, der bereits weltmeisterliche Pläne serviert: „Falls ich gewinne, möchte ich mir gemeinsam mit einem Freund einen Traum verwirklichen: Ich will der jüngste selbstständige Gastronom Kärntens werden.“

Der WM-Teilnehmer könnte eine stolze Serie fortsetzen, wie der zuständige Spartenobmann für Tourismus, Josef Petritsch, betont: „Die österreichischen Leistungen bei Berufsweltmeisterschaften sind nahezu märchenhaft! Seit 1979, also seit 44 Jahren, haben wir in den Tourismus- und Gastroberufen stets mindestens ein Medallion for Excellence, das für besonders tolle Leistungen nach den Podestplätzen vergeben wird, gewonnen. Insgesamt ist Rot-Weiß-Rot bei Berufseuropa- und Weltmeisterschaft seit Beginn der Aufzeichnungen Nummer eins im Tourismus! Daran haben auch viele tolle Leistungen aus Kärnten einen großen Anteil.“

Tatsächlich geht das Gros der erzielten Medaillen in diesem Bereich auf das Bundesland zurück. Zuletzt konnte etwa Bettina Veratschnig (Restaurant-Service) bei den Berufs-Europameisterschaften die Kärntner Tourismus-Bilanz mit einer Bronze-Medaille weiter aufpolieren.

Starke Industrie aus Kärnten

Keine Nervosität lassen auch Florian Napetschnig und Dominik Ruhdorfer – das Duo geht im Teambewerb Mechatronik an den Start – aufkommen: „Zurzeit kann ich noch nicht meinen gesamten Fokus darauf richten, aber Mitte August sieht das Spannungslevel bestimmt schon anders aus!“, meint Napetschnig, der im Moment mit der letzten Prüfungswelle der Berufsschule okkupiert ist. „Aber wir freuen uns schon sehr auf diese Erfahrung – die Konkurrenz ist stark und der Wettkampf auf hohem Niveau“, ergänzt Ruhdorfer.

Michael Velmeden, Spartenobmann für Industrie, sagt: „Die Teilnahme unserer jungen Fachkräfte an den Berufsweltmeisterschaften in Lyon ist ein beeindruckendes Zeugnis für die exzellente Ausbildung und das hohe Niveau der beruflichen Qualifikation in Österreich. Diese jungen Talente repräsentieren nicht nur ihre Heimat, sondern auch den Innovationsgeist und die Zukunftsfähigkeit unserer Industrie.“

Jürgen Kraft, Geschäftsführer von SkillsAustria, erklärt: „Unsere Teilnehmer haben bereits bewiesen, dass sie wahre Meister ihres Fachs sind. Durch ihre Teilnahmen an anspruchsvollen nationalen wie internationalen Wettbewerben und die Erfolge bei AustrianSkills, den Staatsmeisterschaften der Berufe, haben sie sich für die Weltbühne qualifiziert. Wir sehen in ihnen nicht nur Teilnehmer, sondern echte Helden des beruflichen Könnens. Diese Leidenschaft für ihren Beruf und ihre Professionalität ist das, was SkillsAustria auf der Weltbühne repräsentiert. Die Teilnahme an der Berufs-WM ist eine einmalige Chance für alle, ihr außergewöhnliches Talent und ihr fachliches Know-How unter Beweis zu stellen. Eines steht jetzt schon fest: Die intensive Vorbereitung und das professionelle Training führen zu einer unglaublichen fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, wovon die Teilnehmer extrem profitieren.“

Starke Kärntner Medaillenbilanz

Die bisher 32 Beteiligungen von österreichischen Teams bei WorldSkills brachten viele hervorragende Leistungen hervor: Kärnten hat bis dato fünf Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen bei WorldSkills erobert. An der Spitze ist Vorarlberg (20 x Gold, 15 x Silber und zehn Mal Bronze) vor Oberösterreich (19 x Gold, 15 x Silber und 18 x Bronze) und der Steiermark (13 x Gold, elf Mal Silber und 13 x Bronze).

Foto von der Teamvorstellung auf dem Pyramidenkogel (v.l.): Die Mechatroniker Dominik Ruhdorfer und Florian Napetschnig, WKK-Präsident Jürgen Mandl, Simon Wieland (Restaurant Service) und Möbeltischler Florian Dörfler (Foto © WKK zum Download hier). Nicht am Bild ist Elektroniker Georg Kelih.

Weitere Fotos (© Skills Austria/Florian Wieser)

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(PWK263/HSP)

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