Blick auf Wellington, Neuseeland, und den Central Business District, mit vielen Wolkenkratzern, Hafen, Meer und Bergkette im Hintergrund.
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WKÖ-Kühnel: EU-Neuseeland-Abkommen wichtiges Signal gegen Protektionismus

Ausverhandelte Abkommen mit Ländern, die unsere Werte teilen, umsetzen – Exportanstieg prognostiziert – Absatzmärkte diversifizieren und Versorgung mit Rohstoffen sichern

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Aktualisiert am 22.11.2023

Als "wichtiges Signal an unsere weltweiten Handelspartner, dass Europa für internationalen Handel und nicht für Abschottung steht", bezeichnet Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin, die erfolgte Zustimmung zum Handelsabkommen zwischen EU und Neuseeland, in dem sich beide Partner auf ehrgeizige Verpflichtungen im Bereich Handel und nachhaltige Entwicklung geeinigt haben.  

Nach EU-Angaben wird das Abkommen Unternehmen in der EU ab dem ersten Jahr der Anwendung einen Zollabbau in Höhe von jährlich etwa 140 Millionen Euro bringen. Dadurch dürfte der bilaterale Handel innerhalb eines Jahrzehnts um bis zu 30 Prozent wachsen, und die EU-Exporte könnten jährlich um bis zu 4,5 Milliarden Euro steigen. Die EU-Investitionen in Neuseeland könnten um bis zu 80 Prozent ansteigen. Außerdem enthält das Abkommen umfassende Nachhaltigkeitsbestimmungen: Unter anderem wird der Handel mit und Investitionen in kohlenstoffarme Waren, Dienstleistungen und Technologien begünstigt. 

"Vor allem in Zeiten geopolitischer Krisen und niedrigen Wirtschaftswachstums ist der Ausbau des europäischen Handelsnetzes und damit die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit ein entscheidender Puzzlestein. Es ist wichtig, dass ausverhandelte Abkommen mit Partnern, die unsere Werte teilen, zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Andernfalls verstärken diese Staaten den Handel mit Ländern, die bei sozialen Standards oder Klimaschutz deutlich weniger ambitioniert sind als die EU. Wir sind als gemeinsamer Handelsraum aufgefordert, jene Chancen zu nutzen, die sich über klug gemachte Handelsabkommen bieten, um uns für die Zukunft in Zeiten der Transformation bestmöglich aufzustellen", so Kühnel.  

Qualität "Made in Austria" in Neuseeland begehrt 

Chancen ergeben sich auch für Österreichs Exportwirtschaft, die im vergangenen Jahr erstmals die 200 Mio. Euro-Grenze bei den Warenausfuhren übertreffen konnte. „Made in Austria“ ist etwa in den Bereichen Seilbahnen und Skilifte, Parkraumbewirtschaftungslösungen, Kommunikationstechnik, Feuerwehrfahrzeuge und Kraftwerke ebenso nachgefragt wie bei Konsumgütern.  

"Die Welt wartet nicht auf uns. Gut gemachte Freihandelsabkommen sind der Schlüssel, damit unsere Unternehmen Absatzmärkte diversifizieren können sowie Zugang zu und Versorgung mit Rohstoffen für Europa sichergestellt werden", erklärt Kühnel. Andernfalls fehlen beispielsweise die erforderlichen Ressourcen und Vormaterialen für die grüne Wende, wie für Windkraft- und Solaranlagen.  

"Gerade Österreich als Exportnation ist auf eine aktive europäische Handelspolitik angewiesen, die Marktzugänge in Wachstumsregionen ermöglicht und faire Wettbewerbs- und Handelsregeln schafft", betont Kühnel abschließend. (PWK413/ST)