WKÖ-Kühnel: Österreich braucht internationalen Handel mehr denn je
Market Access Day in WKÖ – Zugang zu Auslandsmärkten vor allem für KMU entscheidend – Absatzmärkte diversifizieren und Versorgung mit Rohstoffen sichern
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„Mit ihren Erfolgen auf den internationalen Märkten schaffen Österreichs Exportunternehmen die Grundlage für allgemeinen Wohlstand und Beschäftigung. Um das zu sichern, benötigen wir wettbewerbsfähige, innovative Rahmenbedingungen für einen zukunftsfitten österreichischen Standort und Zugang zu weltweiten Wachstumsmärkten. Gerade KMU sind daher auf Handelsabkommen mit strategischen Partnern angewiesen“, betonte Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich beim Market Access Day in der WKÖ.
Vor allem in Zeiten geopolitischer Krisen und niedrigen Wirtschaftswachstums ist der Ausbau des europäischen Handelsnetzes und die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit ein entscheidender Puzzlestein. Die EU hat mehr als 40 Handelsabkommen mit über 70 Ländern weltweit abgeschlossen, die sich positiv auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit und in den Partnerländern ausgewirkt haben.
„Ich freue mich sehr, heute beim Market Access Day in Österreich dabei zu sein. Gemeinsam mit Österreich arbeitet die Europäische Kommission unermüdlich an besseren Handelsbeziehungen und einem fairen Zugang zu Märkten auf der ganzen Welt, damit Unternehmen ihr Potenzial voll ausschöpfen können. Für die EU-Kommission ist es enorm hilfreich, von österreichischen Unternehmen zu hören, in welchen Bereichen sie beim Abbau von Handelshemmnissen Hilfe brauchen. Unsere tägliche Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Handelsabkommen richtig angewandt und umgesetzt werden. Und es zeigt Wirkung: Seit das EU-Handelsabkommen mit Japan in Kraft ist, haben österreichische Exportunternehmen bereits 50 Millionen Euro an Zöllen gespart“, erklärte Denis Redonnet, Europäische Kommission, GD Handel, stellvertretender Generaldirektor/Beauftragter für die Umsetzung und Durchsetzung von Handelsabkommen.
Positive Bilanz zieht die WKÖ ebenfalls beim Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und Japan, das seit fünf Jahren in Kraft ist. Von 2018 bis 2023 konnten Österreichs Warenexporte um mehr als 16 % gesteigert werden. Besondere Chancen sieht die WKÖ zudem in der EXPO 2025 in Osaka.
Dafür wurde bereits eine „Road to Expo“ gestartet, um die Potenziale Japans für Österreichs Wirtschaft noch stärker zu nutzen: www.wko.at/road-to-Expo
Gerade in geopolitisch herausfordernden Zeiten ist für eine Exportnation wie Österreich eine aktive europäische Handelspolitik ein essenzielles Standbein der Wettbewerbsfähigkeit. „Gut gemachte Freihandelsabkommen sind der Schlüssel, damit unsere Unternehmen Absatzmärkte diversifizieren können sowie Zugang zu und Versorgung mit Rohstoffen für Europa sichergestellt werden“, erklärt Kühnel. Andernfalls fehlen beispielsweise die erforderlichen Ressourcen und Vormaterialen für die grüne Wende, wie für Windkraft- und Solaranlagen. Ein rascher Abschluss der Verhandlungen mit Australien, Indien und Indonesien sowie die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Philippinen und Malaysia sind daher das Gebot der Stunde.
Beim Market Access Day standen die Prioritäten der EU beim Abbau von Handelshemmnissen und der Umsetzung von Handelsabkommen ebenso im Fokus wie Informationen über handelspolitische Instrumente sowie über zukünftige Herausforderungen im internationalen Handel. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem BMAW und der Europäischen Kommission statt.
(PWK109/ST)
Einen Überblick über die von der EU abgeschlossenen Handels- und Investitionsabkommen und deren wirtschaftliche Bedeutung hat die WKÖ zusammengestellt: Hier klicken