WKÖ-Kopf: "Wirtschaftsstandort Österreich mit klarem Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit wieder auf Wachstumskurs bringen"
Österreich bleibt nach neuester WIFO-/IHS-Prognose auch 2024 in Rezession – Konjunkturimpulse durch Entlastung der Betriebe sowie Investitions- und Leistungsanreize dringend nötig
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Als "Alarmsignal, das alle zum dringenden Handeln verpflichtet" wertet Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die heute veröffentlichte Herbstprognose von WIFO und IHS für die österreichische Wirtschaft. Darin werden die Wachstumserwartungen für Österreich erneut nach unten korrigiert.
Für dieses Jahr rechnen beide Institute mit einem Rückgang des realen BIP um 0,6 Prozent, nachdem sie im Juni noch eine Stagnation prognostiziert hatten. Vor allem in der Industrie verschärft sich die Rezession weiter. Auch der heimische Handel muss deutliche Einbußen in der Wertschöpfung hinnehmen, da vom privaten Konsum trotz hoher Lohnsteigerungen nicht die erhofften Impulse ausgehen. Die schwache Konjunktur schlägt sich in Verbindung mit dem immer noch hohen Zinsniveau auch auf die Investitionen nieder. Und: Die schlechte Wirtschaftslage macht sich zunehmend am Arbeitsmarkt bemerkbar. Erfreulich ist lediglich, dass die Inflation zurückgeht.
Kopf: "Der Aufschwung verschiebt sich immer weiter nach hinten"
"Die Konjunkturlage ist nun noch angespannter als bereits im Sommer zu befürchten war, der erhoffte Aufschwung verschiebt sich immer weiter nach hinten. Die strukturellen Probleme werden immer offensichtlicher. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, damit der Standort wieder wettbewerbsfähig wird und Österreich endlich auf Wachstumskurs kommt", betont der WKÖ-Generalsekretär und verweist auf ein von der Wirtschaftskammer schon lange gefordertes Maßnahmenpaket, um die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und Investitionen zu fördern.
Absolute Priorität müssten alle rasch wirksamen Entlastungsmaßnahmen haben, etwa die dringend notwendige Entlastung des Faktors Arbeit sowie mehr steuerliche Leistungsanreize zur Attraktivierung von Vollzeitbeschäftigung oder längerem Arbeiten. Parallel dazu müsse es dringend einen Anschub bei den Investitionen geben, die den Prognosen zufolge weder heuer noch im nächsten Jahr Wachstumsimpulse liefern dürften. Kopf: "Es braucht mehr denn je steuerliche Investitionsanreize für private Investitionen." Das WIFO empfiehlt hier die Einführung einer befristeten Investitionsprämie oder einer befristeten Erhöhung des Investitionsfreibetrages.
Kopf abschließend: "Die aktuelle Konjunkturprognose unterstreicht einmal mehr: Die nächste Regierung muss den Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Standort und Wachstum legen. Sonst treten wir nicht nur auf der Stelle, sondern fallen im internationalen Wettbewerb sogar noch weiter zurück."
(PWK358/SR)