WKÖ-Kopf: Ausbau des WAG-Loops erster Schritt in die richtige Richtung, rasche Umsetzung entscheidend
Mehr Tempo beim Ausbau der Gasinfrastruktur erforderlich
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Mit dem WAG-Loop könnte der Transport von deutlich mehr Gasmengen aus Nordwest-Europa nach Österreich ermöglicht werden. "Eine Lösung zur Finanzierung des WAG-Loops ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, für den sich die Wirtschaft seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einsetzt. Entscheidend ist nun, dass die rechtlichen Voraussetzungen rasch geschaffen werden. Die Infrastruktur lässt sich aber nicht von heute auf morgen errichten. Umso mehr braucht es jetzt Tempo", betont WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf.
Sollte es zu einem vollständigen Ausfall der russischen Gasmengen kommen, ist Österreich eine Gasdrehscheibe von West nach Ost. Zusätzlich zum eigenen Bedarf müssten dann die östlichen Nachbarn Ungarn, die Slowakei und Slowenien über Österreich mitversorgt werden, wofür die derzeit vorhandenen Leitungskapazitäten keinesfalls ausreichen. "Die Gasinfrastruktur ist der entscheidende Baustein für die Versorgungssicherheit. Österreich hat es im Gegensatz zu anderen Ländern bisher nicht geschafft durch Infrastrukturinvestitionen die Möglichkeiten des Imports von nicht-russischem Gas zu erweitern. Wir brauchen die richtig dimensionierte Infrastruktur auch, um einen liquiden Gasmarkt aufrechtzuerhalten, wenn russische Gasmengen wegfallen. Nur so können wir die Preise stabil halten", erklärt Kopf.
Der Gaspreis in Österreich wird durch die einseitig von Deutschland eingeführte Gasspeicherumlage, die seit 2022 beim Gasimport aus Deutschland fällig wird, weiter verteuert. Die Gasspeicherumlage wurde von Deutschland mit Anfang 2024 wieder empfindlich angehoben. "Aus unserer Sicht ist eine solche Umlage EU-rechtswidrig. Österreich muss entschieden gegen die Gasspeicherumlage vorgehen, da sie die Gasdiversifizierung hemmt und zu höheren Gaskosten in Österreich führt", sagt Kopf.
(PWK083/ST)