WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf
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WKÖ-Kopf: Abschluss von EU-Mercosur-Abkommen bietet historische Chance

Notwendigkeit für Exportwirtschaft und globalen Klimaschutz – Bedenken wurden ernst genommen – Beide Seiten profitieren – Zollkontingente schützen Landwirtschaft 

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Aktualisiert am 06.12.2024

"Das EU-Mercosur-Abkommen bietet eine historische Möglichkeit, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Südamerika und Europa zu vertiefen und in geopolitisch unsicheren Zeiten ein starkes Zeichen der Zusammenarbeit zu setzen. Jetzt ist der perfekte Moment, dieses Abkommen erfolgreich abzuschließen", betont WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf anlässlich der politischen Einigung beim heutigen Mercosur-Gipfel.  

Die Einigung bringe weitreichende Vorteile für beide Seiten. Kopf verweist darauf, dass die EU damit ihre Handelsbeziehungen diversifizieren und unabhängiger von unvorhersehbaren Entwicklungen wie angedrohten Zöllen aus den USA oder anderen protektionistischen Maßnahmen machen könnte.  

Vorteile für Wirtschaft und Handel 

"Das ist nicht nur eine Riesenchance, sondern eine Notwendigkeit für unsere Exportwirtschaft, aber auch für den Klimaschutz. Gut gemachter internationaler Handel ist das richtige Rezept, um die Wirtschaft zu stärken. Gerade in Zeiten einer schwachen Konjunktur brauchen wir das besonders dringend", so Kopf mit Blick auf rund 1.400 heimische Betriebe, die in den Mercosur-Ländern aktiv sind und 32.000 Arbeitsplätze, die durch den EU-Handel mit dem Mercosur-Raum in Österreich gesichert werden. 

Zudem hat die EU auf die Bedenken reagiert und in den vergangenen Jahren Anpassungen vorgenommen, um das Abkommen ökologisch und sozial zu stärken. "Das Mercosur-Abkommen verpflichtet die Partnerstaaten klar zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, zur Bekämpfung illegaler Brandrodungen sowie zur Aufforstung des Regenwaldes. Zudem werden die ILO-Kernarbeitsnormen und hohe Umweltstandards gewährleistet", so Kopf. Ohne Abkommen gibt es diese Möglichkeit nicht. 

Das Abkommen bietet spürbare Vorteile für den internationalen Handel: "Durch den Abbau von Zöllen, weniger Bürokratie und den Zugang zu öffentlichen Beschaffungsmärkten in den Mercosur-Staaten können EU-Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten aus anderen Regionen erzielen", erklärt der WKÖ-Generalsekretär. Gleichzeitig ist die heimische Landwirtschaft durch begrenzte Zollkontingente - insbesondere in sensiblen Bereichen - geschützt. 

Strategische Bedeutung für die grüne Wende

Kopf unterstreicht auch die klimapolitische Dimension des Abkommens: "Die Sicherung von Rohstoffen und Vormaterialien, beispielsweise für Windkraft- und Solaranlagen, ist essenziell für die grüne Wende. Ohne Mercosur-Abkommen fehlt uns ein zentraler Zugang zu diesen strategischen Ressourcen." Vor diesem Hintergrund sei eine kluge Handelspolitik, die sowohl wirtschaftliche Interessen als auch ökologische Standards in den Mittelpunkt stellt, unerlässlich, so der WKÖ-Generalsekretär abschließend.

(PWK460/ST)