WKÖ-Kopf: Vollständiger Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens gute Nachricht für Europa
Vertiefung des EU-Binnenmarkts wesentlicher Wirtschaftsfaktor – Massive Erleichterung für Unternehmen und tausende selbstständige Personenbetreuer:innen – Österreich zweitgrößter Investor in Region
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Als "gute Nachricht für Österreichs Wirtschaft und wichtigen gemeinsamen Schritt für Europa" bezeichnet der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Karlheinz Kopf, die Entscheidung im Rat der Justiz- und Innenminister für den vollständigen Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengen-Raum im kommenden Jahr. "Jeder Schritt zur Festigung des europäischen Binnenmarkts stärkt die europäische Wirtschaft. Der Voll-Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum ist dazu ein weiterer Baustein", betont Kopf.
Freier Personenverkehr ohne Grenzkontrollen ist für Unternehmen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor
Für Österreich ist die Vergrößerung des Schengen-Raums mit handfesten ökonomischen Vorteilen verbunden: "Der freie Personenverkehr ohne Grenzkontrollen ist für unsere Unternehmen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rumänien und Bulgarien sind wichtige Partner für Österreichs Wirtschaft, unsere Betriebe sind in beiden Ländern zweitgrößter Auslandsinvestor und finden in der Region wichtige Absatzmärkte vor", so der WKÖ-Generalsekretär. Die nun vollständige Umsetzung des freien Personenverkehrs und der damit verbundene Wegfall von Steh- und Wartezeiten an der Grenze bedeutet insbesondere für die vielen österreichischen Unternehmen, die in Rumänien und Bulgarien aktiv sind, ebenso eine massive Erleichterung, wie für mehr als 30.000 selbstständige Personenbetreuer:innen aus diesen Ländern, die mit ihrem Einsatz das 24-Stunden-Betreuungssystem in Österreich aufrechterhalten.
Die heimische Wirtschaft ist mit beiden Ländern eng verflochten: Mit rund 15 Milliarden Euro an Direktinvestitionen ist Österreich ein führender Investor in der Region. Seit 2013 haben Österreichs Exporte nach Bulgarien und Rumänien um bemerkenswerte 111 Prozent zugelegt, deutlich über dem weltweiten Exportwachstum von 60 Prozent. Dabei wurden 2023 Waren im Wert von 1,2 Milliarden Euro nach Bulgarien und 3,9 Milliarden Euro nach Rumänien geliefert. Allerdings konnten sich beide Länder dem diesjährigen österreichischen Exporttrend nicht entziehen, der in den ersten neun Monaten 2024 rückläufig ist.
Grenzkontrollen in zehn Schengen-Ländern Belastung für Wirtschaft
Wermutstropfen bleibt, dass derzeit zehn Schengen-Länder aus Sicherheitsgründen die Reisefreiheit einschränken und ihre Grenzen kontrollieren müssen. Das ist vor allem für exportstarke Volkswirtschaften wie Österreich eine Belastung.
(PWK467/ST)
Die aktuellen Wirtschaftsberichte der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA bzw. ihrer AußenwirtschaftsCenter in Bukarest bzw. Sofia zu Rumänien und Bulgarien finden Sie hier:
https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/rumaenien-wirtschaftsbericht.pdf
https://www.wko.at/oe/aussenwirtschaft/bulgarien-wirtschaftsbericht.pdf